Sportlerwahl Paul Veltrup - jung, dynamisch, erfolgreich

Paul Veltrup vom FC Krefeld hat trotz seiner erst 15 Jahre national und international schon viel erreicht.

Sein Blick geht stets nach vorne: Paul Veltrup hält sich nicht lange mit der Vergangenheit auf.

Sein Blick geht stets nach vorne: Paul Veltrup hält sich nicht lange mit der Vergangenheit auf.

Foto: Fechtclub Krefeld

Krefeld. Dynamisch, aber leise. Mutig, aber mit Kalkül. Lieber Tore schießen als Tore verhindern. So etwa lässt sich Paul Veltrup charakterisieren, der schon viele Sportarten ausprobiert hat, am Ende jedoch im Degenfechten seine Paradedisziplin fand. Als er in der Jugend beim SV Grefrath von seinem damaligen Trainer Alex Falter in die Abwehr gestellt wurde — „Paul ist mein bester Verteidiger“ —, verlor er bald die Lust am Kicken. „Ich wollte lieber selbst Tore schießen“, erinnert sich Veltrup.

Auch zur Leichtathletik verschlug es ihn. Da gab es keine direkten Gegner. „Langweilig“, lautete sein Urteil. Fechttrainer Lajos Csire ist froh, dass es so gekommen ist. Ansonsten wäre sein stärkster Nachwuchsmann heute wohl nicht international für den FC Krefeld unterwegs. „Als Kind war er ein kleiner Entdecker“, sagt Vater Dirk Veltrup über seinen Sohn. Kaum passten die Eltern einmal nicht auf, war der Filius um die Ecke verschwunden und erkundete die Umgebung, freilich ohne Aufhebens darum zu machen. „Wir konnten uns immer auf ihn verlassen. Nie hat er Dinge getan, die ihn in größere Gefahr gebracht hätten“, sagt seine Mutter Dörthe Veltrup über ihren älteren Sohn.

Der jüngere, Ole, ebenfalls ein talentierter Nachwuchsfechter, ist ein etwas anderer Typ. Aber beide müssen es irgendwie immer krachen lassen. Beispiel: Die Familie segelt mit eigenem Boot meist an der Königshütte in Kempen. „Ein Wind zum Kaffeesegeln ist nichts für mich“, sagt Paul Veltrup. Das ist ihm viel zu öde, zu wenig dynamisch. Dann nimmt er sich lieber sein Longboard und rast balancierend bei hohem Tempo auf dem schmalen Brett. Das führt auch mal zu einem Sturz mit bösen Folgen. „Kurz vor den deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr brach er sich dabei den Daumen. Ein schlechteres Timing konnte es gar nicht geben“, sagt Dirk Veltrup. Trotzdem setzte sich der Junior durch, ließ sämtliche Konkurrenz hinter sich. Über seine Schmerzen verlor er kein Wort. Sein Lebensmotto: vorwärts immer, rückwärts nimmer! nj

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