Sportlerwahl Marius Hoppe - Herr der spektakulären Flüge

Marius Hoppe vergisst bei der Ausübung seiner Sportart die Höhenangst — und wird WM-Dritter.

Big Air nennt sich die Disziplin, in der der 23-jährige Marius Hoppe an den Start geht.

Big Air nennt sich die Disziplin, in der der 23-jährige Marius Hoppe an den Start geht.

Foto: Marius Hoppe

Krefeld. Für jemanden, der Höhenangst hat, müsste es eigentlich der Horror sein, bis zu gut 20 Meter über dem Wasser an einem Lenkdrachen zu fliegen. Kite-Surfer Marius Hoppe hat die Höhenangst aber nur im „normalen“ Leben — nicht hingegen, wenn er als einer der Weltbesten seiner Zunft die tollkühnsten Aktionen präsentiert. Vor sieben Jahren hat den gebürtigen Kempener, der auf Teneriffa lebt, das Fieber gepackt — und er machte sein Hobby mittlerweile zum Beruf. Als er 2015 erstmals auf der Tour an den Start ging, verblüffte der Neueinsteiger die komplette Weltelite und schaffte gleich den Sprung auf den fünften Platz der Weltmeisterschafts-Gesamtwertung. Im vergangenen Jahr toppte er das Ganze noch mal mit Rang drei. Hoppe sagt: „Es hat nur ganz wenig gefehlt und ich hätte sogar Weltmeister werden können. Den Titel strebe ich nun in dieser Saison an.“

Big Air nennt sich die Disziplin, in der der 23-Jährige an den Start geht. Hoppe erklärt, worauf es dabei ankommt: „Je höher, spektakulärer und vielseitiger — desto besser.“ Der gebürtige Kempener ist da trotz seines jungen Alters bereits sehr weit, präsentierte schon Sprünge, die kein anderer gezeigt hat. Seine Grenzen kennt er aber genau. „Ich gehe nur ein Risiko ein, wenn ich es auch eingehen muss.“ Wohl mit auch ein Grund dafür, dass er in seiner Karriere bislang von Verletzungen verschont war. Wenn dies so bleibt, ist der Weg auf ein noch höheres Level vorgezeichnet. Hoppe: „Das beste Wettkampfalter liegt so zwischen 25 und 30.“ Die stärksten Jahre kommen also erst — noch haben seine Gegner mit weitaus mehr Wettkämpfen auf dem Buckel in Sachen Erfahrung einen Vorteil. Neben den Konkurrenten sind die Medien und nicht zuletzt die Sponsoren längst auf Hoppe aufmerksam geworden. Enorm wichtig für den 23-Jährigen, da eine Saison locker 20 000 Euro an Kosten verschlingt. Die sind allein mit den Preisgeldern nicht zu stemmen. Viel mehr wert als die Siegprämie wäre für Hoppe aber ohnehin, wenn er sich am Ende dieses Jahres Weltmeister nennen dürfte. gn

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