Sportlerwahl 2015 Ich weiß, ich kann Erste werden

Aline Focken ordnet alles ihrem großen Ziel unter — dem Olympiasieg im Sommer in Rio de Janeiro.

Sportlerwahl 2015: Ich weiß, ich kann Erste werden
Foto: Archivfoto: A. Bischof

Krefeld. Für die Ringerin Aline Focken war es ein ungewohntes Jahr 2015. Die Weltmeisterin von 2014 hatte alle Blicke auf sich gezogen. Vorbei die Zeit, als sie sich noch im Schatten der Branchengrößen Schritt für Schritt nach oben kämpfen konnte. Spätestens seit ihrem WM-Triumph in Taschkent 2014 ist sie selbst eine Größe ihres Sports in der Klasse bis 69 Kilogramm geworden. Sie sagt: „Ich war plötzlich die Gejagte. Das war ungewohnt. Ich habe mich aber gut damit zurechtgefunden.“

Im Juni gewinnt sie Bronze bei den Europaspielen in Baku, im September Bronze bei der WM in Las Vegas. Ein dritter Platz gelingt zudem beim Golden Grand Prix in Baku im Dezember. Über den dritten Rang bei der Weltmeisterschaft sagt sie: „Ich habe mich genauso gefreut. Ich habe gesehen, dass es nicht leichter wird, aber auch, dass meine Goldmedaille im Vorjahr kein Zufall war. Diese Leistung zu bestätigen ist noch schwieriger.“

Der Startplatz für Olympia ist ihr seither sicher. Das war das erklärte Ziel. Im November gewinnt sie noch die DM mit der NRW-Mannschaft. Die Anerkennung ist ihr sicher. Focken holt den Felix-Award, wird NRW-Sportlerin des Jahres und Ringerin des Jahres in Deutschland.

Die 24-Jährige, die einer Ringer-Familie entstammt, hat sich in der Weltklasse etabliert. Zusammen mit ihrem Vater und Trainer Georg Focken und Bundestrainer Patrick Loes trainiert Aline an der Steinstraße in Krefeld und am Bundesstützpunkt Dormagen auf die Olympischen Spiele im Sommer in Rio de Janeiro hin. Ringen unter den fünf Ringen.

Es dürfte der emotionale Höhepunkt ihrer Karriere werden. Focken sagt: „Prognosen sind schwer im Ringen. Das Los und die Tagesform entscheiden. Ich weiß, dass ich Erste werden kann. Ich weiß aber auch, dass ich vorher ausscheiden kann. Ziel für mich ist eine Medaille.“

Abseits des Sports arbeitet Aline Focken in einem Reha-Zentrum, verbringt die überschaubare freie Zeit mit ihrem Freund, Freunden, Familie und den beiden Hunden Rocky und Seppl. Die Trainingsmatte aber lässt Focken nicht aus den Augen.

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