Aline Focken: In Europas Spitze angekommen

Die Ringerin hat nur knapp den Sprung zu Olympia verpasst.

Krefeld. Ringerin Aline Focken ist 2012 endgültig in der europäischen Spitzengruppe angekommen. Die 21-jährige Junioren-Vizeweltmeisterin von 2011 zeigt inzwischen auch bei den Senioren, dass mit ihr in Zukunft zu rechnen sein wird. Die innerdeutsche Vormachtstellung in der olympischen Gewichtsklasse bis 63 Kilo sicherte sich Focken durch gute Resultate gegen Dauerrivalin Yvonne Englich bereits zu Beginn des Jahres.

Folgerichtig holte die Krefelderin auch zum dritten Mal nach 2009 und 2011 den Deutschen Meistertitel. Bei der Weltmeisterschaft wurde sie zudem Neunte.

Noch wichtiger waren für Aline Focken allerdings die beiden Olympiaqualifikationsturniere von Sofia und Helsinki. „Im Nachhinein gab es viele vertane Chancen. Die verpasste Olympia-Qualifikation war natürlich der härteste Schlag“, sagt die Ringerin. Der Einzug ins Finale wäre nötig gewesen, um sich das Ticket für die Olympischen Spiele von London sichern. Doch der Krefelderin fehlte das Glück bereits in der Auslosung. Anders als in anderen Sportarten wurden die stärksten Athletinnen nicht gesetzt. So traf Focken in Sofia gleich in der ersten Runde auf die starke Russin Ljubow Wolossowa und verlor. Auch in Helsinki sorgte das Losverfahren für ein zu frühes Aufeinandertreffen mit der späteren Siegerin des Qualifikationsturnier Monika Ewa Michalik aus Polen. Mit dem undankbaren dritten Platz, der nicht mehr für die Olympischen Spiele reichte, zeigte Aline Focken trotzdem, wozu sie eigentlich fähig ist.

Über das Zuschauen der Olympischen Spiele von London ärgert sie sich immer noch: „Dass dann ausgerechnet die zwei Ringerinnen, gegen die ich verloren habe, in London gegeneinander um Bronze kämpfen, war nicht so erfreulich für mich.“

Es zeigt aber auch, wie schwer es Focken bei der Qualifikation hatte. Ihr persönliche Trainer und Vater Georg Focken blickt lieber in die Zukunft: „Nach dem Kampf ist vor dem Kampf. 2016 sind in Rio de Janeiro die nächsten Olympischen Spiele und dann hat Aline auch das richtige Alter und noch mehr Erfahrung.“ kw

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