Linne: Ostwall-Umbau hat längst begonnen

Planungsdezernent ärgert sich über die Kritiker. Weitere Verzögerungen würden viel Geld kosten.

Linne: Ostwall-Umbau hat längst begonnen
Foto: A. Bischof

Krefeld. Der Ostwall-Umbau hat längst begonnen. Darauf weist Planungsdezernent Martin Linne — auch mit Blick auf die Kritiker der Baustelle — hin. Mit dem Verschließen der Unterführungen vor zwei Jahren ging es los.

Bis Anfang März die oberirdischen Bauarbeiten beginnen, ist im Untergrund die komplette Stromversorgung für die Straßenbahnen erneuert worden, die Statik verbessert (wegen der vorgezogenen Wartezone für die K-Bahn) und eine der Unterführungen als Rettungsweg für das künftige Ostwall-Carree hergerichtet worden.

Die SWK richten eine Trafostation unterirdisch ein, die die Baustelle mit Energie versorgt. Zudem werden derzeit Leitungen verlegt, die im Bereich der Säulen liegen, die später das Glasdach stützen sollen.

Das Argument der Gegner, man solle auf dieses Glasdach verzichten, würde zu erheblichen Verzögerungen und damit auch zu Mehrkosten führen. „Wenn wir das Dach weglassen, das ohnehin nur einen Teil der Gesamtkosten ausmacht, müssen wir alternativ Masten für die Oberleitungen der Bahn bauen. Das aber erfordert eine völlig neue Planung und Berechnung — zum Beispiel wegen der Statik und wegen vorhandener Leitungen. Das könnte uns eventuell sogar den Landeszuschuss für die Verbesserung der Haltestelle kosten“, befürchtet Linne.

Die Großbaustelle wird eine Herausforderung für alle Beteiligten, sagt der Dezernent. Entsprechend lange sind die Verantwortlichen bereits mit der Planung beschäftigt. Dazu zählt auch ein verlässlicher Bus- und Bahnverkehr: „Das ist für die SWK ein Riesenaufwand.“ Die müssen zum Teil auf die Philadelphiastraße ausweichen und während der circa sechs Wochen dauernden Vollsperrung der Kreuzung St.-Anton-/Rheinstraße sogar einen provisorischen Betriebshof einrichten (siehe nebenstehende Meldung).

Linne kann die Bedenken mancher Krefelder nicht nachvollziehen. „Es gibt eine Menge Einwände der Einzelhändler. Ich habe aber noch nie gehört, dass durch die Eröffnung der Läden im Ostwall-Carree im November eine Menge neuer und zusätzlicher Kunden in die Stadt kommt — trotz der Baustelle. Das ist in meinen Augen ein gewisser Ausgleich für die Beeinträchtigungen.“

Innerhalb der nächsten zwei Jahre werden rund 20 private wie öffentliche Baumaßnahmen allein in der Innenstadt fertig, sagt Linne und nennt neben Ostwall-Carree und -Haltestelle, Werkkunstschule und Passage die Volksbank, Peek & Cloppenburg, das Kaiser-Wilhelm-Museum plus Karlsplatz, Neusser Straße, mehrere Gassen, Kaiser-Friedrich-Hain und Stadtgarten. Linne: „Normalerweise schimpft man nicht, sondern freut sich über so was.“

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