Baustelle Ostwall: Gefragt sind starke Nerven

Wer die Umleitung über Nordwall und Leyentalstraße nutzen will, braucht vor allen Dingen Zeit und Geduld.

Baustelle Ostwall: Gefragt sind starke Nerven
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Fahrt über die St. Töniser Straße rein in die Innenstadt klappt reibungslos. Ob morgens oder in der Mittagszeit — der zweispurige Verkehr fließt fast staufrei. Wer trotz der Ostwall-Baustelle in die Innenstadt muss, wählt die Einfahrt über Preußenring und Nordwall oder nutzt die gerade Strecke über die St.-Anton-Straße und folgt ab Friedrichstraße dann der Umleitung. Zeitverzögerungen gibt es keine. Doch spätestens ab Friedrichsplatz ist damit Schluss.

Von nun an geht es nur noch im Schneckentempo weiter. Wegen der Bushaltestelle rechts und der dahinter parkenden Autos verengt sich die Spur. Die aus der König- und Färberstraße abbiegen wollenden Autos ziehen weit vor auf die Fahrbahn und stoppen diejenigen, die eigentlich auf der entgegengesetzten Spur fahren könnten. Nichts geht mehr. Die Ampel an der Kreuzung Ostwall vor dem Polizeipräsidium schaltet von Rot auf Grün und wieder auf Rot.

Dennoch ist kein Hupen zu hören. Wer hier fährt, nimmt die Verkehrsbehinderungen stoisch in Kauf. Gemäß dem Sprichwort: In der Ruhe liegt die Kraft. Der Bus fährt an, die abbiegenden Autos haben sich eingefädelt, und bei der nächsten Grünphase schaffen es mindestens zehn bis 15 Autos über die Kreuzung. Immerhin.

Vor dem ehemaligen Fernmeldeamt am Anfang der Moerser Straße verengt sich die zweispurige Fahrbahn schon wieder und zwingt die rechts fahrenden Autos zum Abstoppen — wenn sie nicht auf einen der rechts geparkten Pkw auffahren wollen. Wer die Strecke nicht kennt, verfängt sich hier.

Schon von hier aus ist die lange Autoschlange zu sehen, die sich bis zur Leyentalstraße schlängelt. Deshalb ist es nur zu verständlich, dass der ein oder andere kurzerhand rechts in die verkehrsberuhigte Steckendorfer Straße abbiegt. Das Wohngebiet mit Tempo 30 hat es in diesen Wochen nicht leicht. Immer mehr Verkehrsteilnehmer entdecken den Schleichweg, der sie schnurstracks zur Kreuzung Philadelphia-/Cracauer Straße/Bleichpfad führt.

Die anderen Autofahrer auf der Moerser Straße üben sich weiter in Geduld. Hinter der Steckendorfer Straße parken rechterseits auch in Zeiten der Umleitung Autos, und die breite Bushaltestelle in Höhe Haus Nr. 43 verengt erneut die Spur. Hier gilt zusätzlich Tempo 30 in Höhe des Ricarda-Huch-Gymnasiums. Was in diesem Falle sogar gut ist, denn so klappt das Einfädeln nach dem Reißverschlussprinzip ganz gut.

Die danach folgende zusätzliche Rechtsabbiegespur mit separater grüner Ampelschaltung ist eine Wohltat. Das Auto nimmt auf der Leyentalstraße wieder Fahrt auf — der Verkehr fließt und fließt. Bis zur Kreuzung St.-Anton-Straße. Wer sich hier nicht richtig einfädelt und den Bus vor sich hat, der steht schon wieder, trotz grüner Ampel. Denn kurz vor der Rheinstraße ist auf der zweispurigen Fahrbahn die Haltestelle der SWK eingerichtet, und die wird alle paar Minuten angefahren.

Wer es durch dieses letzte Nadelöhr geschafft hat, kann endlich aufatmen und Gas geben. Zehn Minuten länger als sonst dauert die Fahrt in die Innenstadt. Würden für die Zeit der Komplettsperrung der Kreuzung Ostwall/St.-Anton-Straße einseitig die Parkplätze auf Nordwall und Moerser Straße aufgehoben, wäre es für die Autofahrer, die in die Innenstadt müssen, eine große Erleichterung. Doch trotz alledem: Für die größte Baustelle Krefelds in der Innenstadt klappen die Verkehrsführung und die Umleitung ganz gut. Und am 8. Juni entspannt sich die Situation auch wieder. Ab dann ist die Kreuzung wieder geöffnet.

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