Meinung Die Stimme lohnt sich

Es ist komisch: Die meisten Menschen in Deutschland beteiligen sich an einer Wahl, wenn der Kanzler oder die Kanzlerin gewählt wird. Dabei ist doch Berlin ganz weit weg, viele Entscheidungen in der Hauptstadt betreffen uns hier kaum.

Roland Busch

Roland Busch

Foto: Dirk Jochmann-Germany-47807 Kref

Aber wenn es darum geht, die künftigen Entscheidungsträger vor Ort zu bestimmen, beteiligen sich viel weniger Menschen an der Wahl.

Dabei kann man doch vor Ort viel mehr bewegen, und vor allem: Man kennt sich selbst aus. Die Probleme sind bekannt, man weiß, wo der Schuh drückt. Und es geht darum, dass jemand ausgewählt wird, dem man selbst zutraut, dass er die Probleme lösen kann. Kurz zusammengefasst: Wer soll Krefeld in den nächsten Jahren führen?

Diese Frage ist entscheidend für die Stadt. Der Amtsinhaber tritt nicht mehr an, sein Nachfolger wird einen neuen Kurs bestimmen können und müssen. Da kommt es darauf an, Schwerpunkte zu setzen. Steht die Haushaltspolitik im Mittelpunkt oder rückt das Soziale in den Vordergrund? Brauchen wir mehr öffentlichen Nahverkehr oder bessere Straßen? Soll es einen weiteren Stadtumbau mit Repräsentationsgebäuden geben oder soll mehr Geld in Förderprojekte für Jugendliche gesteckt werden?

Vor allem wichtig wird auch die Frage: Wie geht Krefeld mit den Flüchtlingen um? Wie werden sie untergebracht, wie können sie in das gesellschaftliche Leben integriert werden, wie können sie Arbeitsplätze finden?

Diese Fragen gehen uns alle an. Und es ist gut, dass wir darüber mitreden und mitbestimmen können. Diese Demokratie lebt vom Mitmachen, und dies sollten wir nutzen. Wer sich nicht beteiligt, wer kein Kreuzchen bei einem der Kandidaten macht, verweigert sich. Er darf dann streng genommen später auch nicht kritisieren, was alles nicht läuft und was man alles anders machen müsste. Was aber in Krefeld leider weit verbreitet ist.

Wer also wirklich an der Gestaltung Krefelds teilhaben möchte und später nicht nur herumnörgeln will, der hat am Sonntag einen wichtigen Termin. Der muss zur Wahl gehen und sich die kleine Mühe machen, seine Stimme abzugeben. Die Mühe lohnt sich übrigens: Es ist für Krefeld!

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