Königstraßen-Händler in Hoffnung: „Fahrverbot kommt nicht“

Händler vertrauen der Stadt. Die Bezirksregierung zeigt sich offen für neue Argumente.

Krefeld. Das Fahrverbot für einen Teilbereich der Königstraße lässt sich offenbar verhindern. "Die Messe ist noch nicht gelesen", sagte Bernd Hamacher, Sprecher der Bezirksregierung, am Mittwoch auf WZ-Anfrage. Die von Oberbürgermeister Gregor Kathstede unterzeichnete Stellungnahme vom 28. Juni, in der das Fahrverbot auf dem Stück zwischen Marktstraße und Tiefgaragenausfahrt akzeptiert wird, müsse nicht das letzte Wort sein.

Die Bezirksregierung sei für neue Argumente offen. "Wir werden letztlich eine Gesamtabwägung vornehmen. Dabei spielen auch die Belange der Geschäftsleute eine Rolle", so Hamacher. Es gehe hier nicht nur um umweltpolitische Aspekte.

Dass die Behörde in Düsseldorf beim Luftreinhalteplan diese Sichtweise vertritt, ist der Krefelder Verwaltung offenbar nicht bekannt. In der Diskussion um das geplante Fahrverbot auf der Königstraße hatte der Beigeordnete Thomas Visser gesagt: "Die Bezirksregierung wird nach unserer Einschätzung auch mögliche ökonomische Auswirkungen auf die Geschäfte bei einer Teilsperrung nicht als Argument akzeptieren."

Oliver Reiners, Inhaber von Delikatessen Franken und Mitglied der Interessengemeinschaft Königstraße, ist sicher, dass sich das Fahrverbot verhindern lässt. "Unser Vertrauen in die Stadt ist nicht erschüttert", so der Geschäftsmann. "Ich bin sicher, dass das Fahrverbot nicht kommen wird."

Seiner Ansicht nach hat sich die Königstraße zu einem Markenzeichen der Stadt entwickelt. Hier gebe es Läden mit einem hochwertigen Angebot und nicht das Einerlei vieler Fußgängerzonen. "Wir schreiben hier eine Erfolgsgeschichte, die das Fahrverbot nicht beenden darf."

Vor zehn Jahren bündelten die Händler und Hauseigentümer ihre Kräfte und fassten den Entschluss, die Königstraße teilweise zu überdachen. Die Kosten wurden zur Hälfte von der Stadt übernommen.

Reiners verweist darauf, dass es auf der Königstraße so gut wie keine Leerstände gibt. "Von Warteliste zu sprechen, entspricht eher der Wirklichkeit." Sollte es wider Erwarten doch zu einem Fahrverbot kommen, rechnet er mit erheblichen Umsatzeinbußen. Es gehöre nun einmal zum Charakter dieser Straße, dass die Kunden mit dem Wagen bis zu den Geschäften fahren könnten.

In einer gemeinsamen Sitzung werden sich der Planungs- und Umweltausschuss am 1. September mit dem Luftreinhalteplan beschäftigen. Obwohl der Plan bereits am 15. September in Kraft treten soll, sieht die Bezirksregierung hier kein zeitliches Problem.

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