Seidenweberhaus: SPD träumt von einem freien Theaterplatz

Partei möchte das Seidenweberhaus abreißen und nicht ersetzen. Ein Neubau der Sparkasse soll Platz für Veranstaltungen bieten.

Krefeld. Die SPD hat eine Vision. Sie träumt von einem freien Theaterplatz, der sich zum lebendigen Mittelpunkt der Stadt entwickelt. Fraktionschef Ulrich Hahnen: „Die Entscheidung, ob das Seidenweberhaus grundsaniert werden soll, muss jetzt fallen. Wir sind für den Abriss.“

Diesem Schritt sollte nach Meinung der Sozialdemokraten kein Neubau folgen. „Wir möchten einen großzügigen Platz, der den Blick auf die tolle Architektur von Theater und Mediothek zulässt“, erläutert Hahnen.

Er verweist auf das Beispiel der Volksbank an der St.-Anton-Straße. Durch den Abriss des Papst-Johannes-Hauses sei es für einige Zeit möglich, die Dionysiuskirche neu zu entdecken. „Ich kenne keinen Krefelder, der davon im Moment nicht begeistert ist“, so Hahnen.

Als Ersatz für das Seidenweberhaus schwebt der SPD ein Neubau an der Friedrichstraße vor. Der Plan: Die Sparkasse reißt dort ihre marode Filiale ab und errichtet ein Gebäude, das zum Teil langfristig an die Stadt vermietet wird. „Hier wäre Platz für alle Veranstaltungen, die bisher im Seidenweberhaus ablaufen“, erläutert Hahnen.

Die Sparkasse reagiert mit Verwunderung auf den SPD-Vorstoß. „Dass wir auf unserem Areal an der Friedrichstraße als Investor aktiv werden, ist nicht geplant“, sagt Sprecher Peter Bauland. Das Institut wolle das Grundstück verkaufen, den Standort aber nicht aufgeben. „Und dazu gibt es keinen neuen Stand“, so Bauland.

Das Seidenweberhaus befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Laut Oberbürgermeister Gregor Kathstede soll eine Leitentscheidung über Neubau oder Sanierung 2014/15 fallen. In diesem Jahr müssen etwa 1,5 Millionen Euro in das Gebäude gesteckt werden, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Dabei geht es in erster Linie um die Elektroinstallation und den Brandschutz.

Wie teuer eine Grundsanierung des Gebäudes wäre, lässt sich noch nicht genau beziffern. Die Schätzungen liegen zwischen 20 und 30 Millionen Euro. Externe Sachverständige sollen 2013 ein Gutachten vorlegen.

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