Sechs Fragen an Ruth Brauers: „AfD mangelte es an Respekt“

Krefeld. Die parteilose Ratsfrau Ruth Brauers gilt als unbequem und extrem engagiert für den Erhalt des Seidenweberhauses (SWH). Ihre Meinung vertritt sie vehement im sozialen Medium Facebook, oft in der größten privaten Gruppe „Wenn du in Krefeld geboren bist . . . “.

 Setzt sich für das Seidenweberhaus ein: Ratsfrau Ruth Brauers. Foto: Archiv

Setzt sich für das Seidenweberhaus ein: Ratsfrau Ruth Brauers. Foto: Archiv

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Leidenschaftliche Diskussionen sind die Folge, zuletzt unter einem WZ-Artikel zum AfD-Politiker Kay Gottschalk mit mehr als 400 Kommentaren, bei der plötzlich Brauers politische Motivation in den Fokus rückte. Der WZ steht Ruth Brauers Rede und Antwort.

Frau Brauers, Sie sind auf der AfD-Liste in den Stadtrat gerutscht, im Juni 2014 aber ausgetreten. Warum?

Ruth Brauers: Ein notwendiger Schritt, der mir aber nicht leichtgefallen ist, da mir die Zusammenarbeit mit einem großen Teil der Mitglieder richtig Spaß gemacht hat. Die Entwicklung im Vorstand des Krefelder Stadtverbandes hatte leider einen Verlauf genommen, den ich nicht mehr tragen und akzeptieren konnte. Der Respekt zueinander fehlte teilweise gänzlich, auch den Mitgliedern gegenüber waren einige Vorstandsmitglieder nicht zimperlich.

Die AfD klagte damals, die Wähler hätten der Partei vertraut, nicht Frau Brauers. War das Betrug am Wähler?

Brauers: Nein!

Sie werden aktuell vor allem auf Facebook, wo Sie sehr aktiv sind, gefragt, wie Sie zur AfD stehen. Wie ist Ihre Antwort?

Brauers: Die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei und sie muss auch so behandelt werden.

Wenn es um das Thema Seidenweberhaus geht, sind Sie sehr engagiert. Was läuft in dieser Debatte Ihrer Meinung nach schief?

Brauers: Aus meiner Sicht wird jetzt einem 2004 beschlossenem Bebauungsplan Rechnung getragen, wo die Belange der Innenstadt und der Bürgerschaft zu wenig berücksichtigt werden. Mit der Grundsatz—entscheidung vom 5. Dezember 2017 hat sich der Rat meiner Meinung nach bereits gegen eine Modernisierung und Grundsanierung des Seidenweberhauses ausgesprochen.

Zuletzt haben Sie das SWH auf Facebook als „wichtigstes Thema“ bezeichnet. Sind Sie ein Ein-Thema-Ratsmitglied?

Brauers: Anhand meiner vielfältigen Ratsanfragen können Sie nachvollziehen, dass ich vielseitig aktiv bin. Wobei ich nicht verhehlen möchte, dass das Seidenweberhaus einen besonderen Platz in meinem Herzen hat.

Werden Sie bei der nächsten Kommunalwahl antreten?

Brauers: Wenn mich die Bürger wollen, bin ich dabei.

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