Schwertstraße: Umdrehung verärgert Anwohner

Die Fahrtrichtung auf der Schwertstraße zu drehen, sollte die Innenstadt entlasten. Doch es gibt Klagen.

Krefeld. Durchweg negativ fällt die Bilanz des Vorsitzenden des Bürgervereins Schinkenplatz, Hans-Günther Nichts, zur Verkehrssituation auf der Schwertstraße aus. Im August 2009 war die Fahrtrichtung des Teilstücks am Ostwall umgekehrt worden, der Verkehr fließt seitdem nur noch von West nach Ost. "Der Ärger ist noch da. Ich verstehe nicht, wie man so planen kann", sagt Nichts, der die Maßnahme mit einigen der Anwohner verhindern wollte.

Ziel des Vorhabens, das damals im Rahmen von Umbauarbeiten in der Innenstadt vom Krefelder Koordinator für Stadtgestaltung, Eckhard Lüdecke, vorgenommen wurde, war die Straßen rund um den Bahnhof zu entlasten. Ohne Erfolg, so behaupten Nichts und einige Anwohner.

Die Reaktionen einiger Politiker auf der Sitzung der Bezirksvertretung, Ende September, hätten Nichts zufolge die kritische Sicht der Dinge bestätigt. Fehlereingeständnisse will der Kürschnermeister dort vernommen haben.

Be- statt Entlastung sei die Folge der Maßnahme, so die kritische Argumentation. Kranken- und Feuerwehrwagen, die bei Notfällen entgegen der Einbahnstraße rasen, seien die Regel, und das bei angrenzendem Spielplatz und Schule, argumentieren verärgerte Anwohner. Hinzu komme die missverständliche Ausschilderung sowie die Ampelschaltung zwischen Dreikönigenstraße und Ostwall. "Da staut sich der Verkehr zu Stoßzeiten immens", beschreibt Nichts die Beobachtungen.

Aus städtischer Sicht wird die Situation auf der Schwertstraße als "eher unauffällig" eingeordnet. Die Maßnahme sei glatt durch die Ausschüsse gegangen und seitdem kein auffälliger Bereich, so ein Sprecher der Stadt.

Eher undramatisch beurteilen auch Gerhard Tenfelde und Heinrich Aldenkirchs die Situation, beide Geschäftsinhaber auf dem umgedrehten Teilstück der Schwertstraße. Allerdings teilen sie die Auffassung, dass sich die Stauprobleme in umliegende Straßen verlagert hätte. Die Folge sei zwar eine geringere Abgasbelastung, aber auch ein geringerer Bekanntheitsgrad ihrer Geschäfte, was zu Zeiten langer Rotphasen am Ostwall anders gewesen sei.

Der Bürgerverein bleibt dabei, die Schwertstraße solle für den beidseitigen Verkehr geöffnet werden. Oder besser noch: Die Umdrehung wieder umdrehen. Allein, das Ziel scheint in weiter Ferne. "Zuschüsse, die bei den Umbaumaßnahmen geflossenen sind, binden ja die Stadt", erklärt Nichts. Neue Änderungen dürften also erst nach Ablauf eines Mindestzeitraums vorgenommen werden.

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