Sicher zur Schule Schulweg: Die Eltern müssen es richten

Wichtigste Vorbilder für Kita-Kids sind Mama und Papa. Neue Kampagne hat das Ziel, die Unfallquote mit Kindern weiter zu senken.

Sicher zur Schule: Schulweg: Die Eltern müssen es richten
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Erst einige Wochen ist es erst her, dass ein achtjähriger Junge einen Unfall im Straßenverkehr hatte: „Er hat nicht am Bordstein gestoppt“, berichtet Rainer Behrens, Geschäftsführer der Verkehrswacht Krefeld und fügt nachdenklich hinzu, „bis heute geht es dem Kleinen nicht wirklich besser.“

Auch wenn die Statistiken der Stadt Krefeld zeigen, dass sich die Anzahl der Kinderunfälle im Straßenverkehr erheblich verbessert haben: 70 Unfälle mit Kindern waren es dennoch im vergangenen Jahr, berichtet Michael Hülsmann von der Krefelder Organisation Fairkehr. Deren Ziel: Die Zahl soll weiter sinken. „Unsere Vision heißt ,Zero’. Wenn gar keine Kinderunfälle im Straßenverkehr mehr passieren würden, wäre das toll“, betont Behrens.

Damit der Schritt in diese Richtung weiter gegangen wird, haben sich auch in diesem Jahr wieder die Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen, der Chemiepark und die Verkehrswacht Krefeld zusammengeschlossen, um Kindern im Kindergarten die Gefahren und Tücken des Straßenverkehrs aufzuzeigen: „Wir müssen die Kinder bereits vor dem Schulanfang auf den Schulweg vorbereiten, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, sagt Burkhard Nipper, geschäftsführender Direktor der Landesverkehrswacht NRW.

Aber nicht nur Erzieher und Bezirksbeamten müssen die Kinder für die Gefahren auf der Straße sensibilisieren, sondern vor allem auch die Eltern, wie Birgit van de Loo-Näder, Leiterin der Kindertagesstätte Körnerstraße, erklärt: „Die Eltern und Erwachsenen allgemein sind Wegbegleiter und Vorbilder für die Kinder.“

Darum gibt es nicht nur für die Kinder ein Schulwegheft, indem spielerisch das Verhalten im Straßenverkehr geübt wird, sondern auch ein Ratgeberheft für die Eltern: „Wir können die Unfälle nicht immer vermeiden, aber wir können ein gutes Vorbild für unsere Kinder sein und sie für den Straßenverkehr sensibilisieren“, bringt Karin Meincke, Bürgermeisterin, die Aufgabe der Erwachsenen auf den Punkt.

Dem kann sich Andreas Boosen, Bezirksbeamter, nur anschließen: „Viele Eltern müssen lernen, dass ihre Kinder eine andere Wahrnehmung und ein anderes räumliches Sehen haben.“ Zum Beispiel heiße es dann, dass das Kind auf der Straße spielen dürfe. Dabei meinen die Eltern mit dem Begriff „Straße“ den Geh- und Radfahrweg — und nicht die Fahrbahn: „Wir bringen den Kindern hingegen bei, dass der Begriff ,Straße’ alles umfasst. Deswegen ist es auch unheimlich wichtig, dass Eltern und Kinder die gleichen Begrifflichkeiten verwenden.“

Ein Begriff, den fast alle Kinder, die zu Boosens erster Übungsstunde kamen, kannten, war der Bordstein: „Der Bordstein ist auch der Stoppstein“, klärt Boosen die Kinder auf. Wie der Begriff bereits sagt, muss dort gestoppt werden. Und das nicht nur von Kindern, sondern auch von Erwachsenen: „Unfälle passieren meistens wenn man unachtsam ist, deswegen ist für alle Teilnehmer im Straßenverkehr die Achtsamkeit oberste Regel“, so Loo-Näder.

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