Krefeld Schulstart: Polizei-Appell an Eltern

Am Mittwoch beginnt das neue Schuljahr — und damit auch die Sorge vor Unfällen. Im Fokus dabei: Helikopter-Eltern, i-Dötze und Fünftklässler.

Krefeld. Zu Fuß, auf dem Fahrrad, mit dem Tretroller oder doch im Auto von Mama und Papa: Ab Mittwoch begeben sich zehntausende Schüler in Krefeld wieder auf den Schulweg. Besonders im Fokus dabei stehen i-Dötzchen und Fünftklässler. Aber auch Eltern, die ihre Kinder mit dem eigenen Auto bis zum Schultor bringen. Während die Jüngsten noch an das richtige Verhalten im Straßenverkehr gewöhnt werden müssen, erfolgt für viele Schulwechsler eine Umgewöhnung aufgrund des neuen Schulwegs. „Am besten üben die Eltern den neuen Schulweg mit ihren Kindern im Vorfeld ein — egal, ob dieser zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt wird“, sagt Rainer Behrens von der Verkehrswacht Krefeld.

Nicht gut zu sprechen ist Behrens auf Eltern, die ihre Kinder mit dem eigenen Pkw direkt zur Schule bringen. „Teilweise kommt es aus diesem gut gemeinten Schutzgedanken heraus zu chaotischen Situationen vor den Schulen, weil die Eltern ihre Kinder am liebsten direkt bis in die Klassenzimmer fahren würden“, sagt Behrens. Aus dem Chaos kann schnell eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer, in diesem Fall andere Schüler werden. Besonders brisant ist die Situation meist in den ersten Wochen nach den Sommerferien an den Grundschulen. Um Abhilfe zu schaffen und die Situation vor den Schultoren zu entschärfen, wurden in den vergangenen Jahren Elternhaltestellen an der Edith-Stein-Schule, den Grundschulen am Gießerpfad und der Südschule in Fischeln installiert.

Die Idee dahinter: Ein Stück weit von den Klassenräumen entfernt können Eltern ihre Kinder an günstig gelegenen und damit gut überschaubaren Plätzen und Straßen aussteigen lassen. Die letzten Meter zur Schule gehen die Kinder dann - oftmals gemeinsam mit Klassenkameraden — zu Fuß. „Das Konzept hat sich bewährt“, sagt Behrens, der aber auch einräumen muss, dass zunächst keine weiteren Elternhaltestellen in Planung sind. So sollten auch in Hüls und auf der Oberbruchstraße in Fischeln solche Hol- und Bringzonen geschaffen werden. Laut Behrens hätte sich die Verkehrssituation vor Ort aber nicht als so problematisch erwiesen, dass eine Elternhaltestelle zwingend in Betrieb genommen werden musste.

Vor allem die Polizei ist in den kommenden Tagen mit vielen Kräften im Einsatz, um die Schulwege zu überwachen. „Konsequent werden wir bei verkehrswidrigem Halten und Parken sowie Geschwindigkeitsverstößen in der Nähe von Schulen vorgehen“, erklärt Polizeisprecherin Katrin Wentker.

Ein Schwerpunkt liege dabei auf den Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen. Darüber hinaus würden die Verkehrsteilnehmer in Gesprächen sensibilisiert, sich gegenüber Kindern im Straßenverkehr besonders rücksichtsvoll und zurückhaltend zu verhalten.

Am Donnerstag werden die i-Dötzchen am Tag ihrer Einschulung von den jeweiligen Bezirksbeamten vor Ort auf ihrem Schulweg begleitet. An prägnanten Punkten weist die Verkehrswacht zudem mit gut sichtbaren Plakaten darauf hin, dass die Schule wieder begonnen hat und rufen Autofahrer auf, mit erhöhter Vorsicht und Wachsamkeit zu fahren.

Rainer Behrens erinnert zudem daran, dass es im Stadtgebiet derzeit mehrere große Baustellen gibt, die gerade für jüngere Verkehrsteilnehmer Gefahren bergen können.

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