Sanieren oder Neubau: Neubau als Impuls für die Innenstadt

600 städtische Mitarbeiter könnten in der City mittags und abends für mehr Leben sorgen. Die Verwaltung würde konzentriert.

Der Bau Ein Verwaltungsneubau in der Innenstadt würde nach den Vorstellungen der Krefelder Architekten Schwittmann und Bertrams sowie der Unternehmensgruppe Hellmich das Grundstück zwischen St.-Anton- und Carl-Wilhelm-Straße, wo jetzt Sparkasse und Volksbank stehen, komplett füllen.

Dieses Team hat auch schon den Neubau Am Röttgen in Uerdingen errichtet. Fünf bis sechs Geschosse soll das moderne Gebäude mit viel Glas haben. Durch eine Passage parallel zur Carl-Wilhelm-Straße und zwei gläserne Innenhöfe zur St.- Anton-Straße wird der Komplex aufgelockert. Ob dieser Entwurf zum Zug kommt, ist allerdings noch nicht beschlossen.

Die Nutzung Vorgesehen ist der Umzug aller städtischen Mitarbeiter vom Stadthaus in den Neubau. Zudem will die Sparkasse ihre Geschäftsstelle am Standort belassen (rund 1500 Quadratmeter).

Der Zustand Der Neubau würde den Passivhaus-Standard erfüllen und Photovoltaik zur Beleuchtung nutzen.

Die Kosten Ein Neubau in der vorgeschlagenen Form würde nach Angaben der Hellmich-Gruppe rund 42,5 Millionen Euro plus Grunderwerbskosten betragen. Sie würden von den Investoren übernommen, da Stadt und Sparkasse mieten wollen.

Die Finanzierung Die Stadt würde in dem Gebäude als Mieter mit einer Bindung über 25 Jahre auftreten. Im Rathaus kursiert ein Mietpreis von 16,95 Euro pro Quadratmeter. Dazu wollte sich die Firma Hellmich auf Nachfrage jedoch nicht äußern. Dies stünde noch nicht fest. Laut Mietspiegel sind für moderne Büros in Krefelds Toplage 6,50 bis 9,50 Euro üblich. Die Stadt müsste die Miete aus sem laufenden Haushalt zusätzlich finanzieren.

Die Dauer Wie die Sanierung würde auch ein Neubau rund 18 Monate dauern. Beginnen könnte man aber erst, wenn die Volksbank in den Neubau umgezogen ist.

Die Einsparpotenziale Die Stadt könnte die Sanierung des Stadthauses einsparen. Auch bei den Energiekosten müsste man mit wesentlich weniger Geld rechnen. Hellmich geht von rund 100 000 Euro pro Jahr aus. Vermutlich ließen sich aufgrund der räumlichen Nähe auch Kurierfahrten und ähnliches. innerhalb der Stadtverwaltung reduzieren.

Die Vorteile Die Stadtverwaltung würde komplett in der Innenstadt konzentriert. Ein solcher Neubau könnte Impulse für andere Eigentümer setzen, das Bild der City aufwerten. Die Mitarbeiter würden das Stadtbild beleben. Die Stadt erhält einen energieeffizienten, modernen Verwaltungsbau.

Die Nachteile Die Frage nach der Zukunft des Stadthauses bleibt ungelöst. Erste Versuche der Vermarktung bleiben erfolglos. Der Denkmalschutz verhindert einen Anriss. Selbst bei Leerstand müsste man zumindest für eine Sicherung sorgen. Es könnte ein Schandfleck entstehen, der sich negativ auf die Umgebung auswirkt. Nicht klar ist, ob in dem neuen Gebäude auch Platz für das Stadtarchiv wäre. Mit dem reinen Verwaltungsbau wäre das Problem von Seidenweberhaus und Theaterplatz nicht gelöst, würde möglicherweise durch den Neubau noch augenfälliger.

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