Mode Samstag ist der Welttag der Jogginghose

Was einst als Verfall der (Mode-)Sitten gebrandmarkt wurde, inspiriert mittlerweile Designer. Das einstige Schmuddelkind ist längst stilfähig.

Mode: Samstag ist der Welttag der Jogginghose
Foto: abi/DJ

Krefeld. Mit der Jogginghose ist es so wie mit der Badewanne: Fast jeder liebt sie, doch gesehen werden will man nicht in ihr. Sei‘s drum. Für alle, die sie nicht missen mögen: Das praktische und überaus bequeme Kleidungsstück muss am Samstag kein Schattendasein fristen. Denn es ist der „Tag der Jogginghose“ und am Samstag darf sie sich überall zeigen: in Paris auf den Champs-Élysées, auf der New Yorker 5th Avenue und auf der Krefelder Königstraße. Also überall dort, wo sonst Chic angesagt ist.

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„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, hat Modezar Karl Lagerfeld einmal gesagt. Die WZ fragte Geschäftsleute in der City, was sie von dem bequemsten Beinkleid der Welt halten. Um es vorab zu sagen, sie sind anderer Meinung als Lagerfeld. Allerdings ist Jogginghose nicht gleich Jogginghose, nicht immer ist so ausgebeult, dass man darin wohnen könnte. „Die Jogginghose ist topmodisch und wird mittlerweile als Abendkleidung gut verkauft“, sagt Wolfgang Schinke von Schinke Couture an der Königstraße. „Es ist natürlich nicht das Exemplar aus Fliegerseide, sondern eine normale, eng geschnittene Hose mit Kordel-Bündchen in der Taille.“ Während die Damen keine Fesselbündchen trügen, sie wollten ja nicht aussehen wie einst die „Bezaubernde Jeannie“ im TV, gebe es diese Variante bei Herren sehr wohl.

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Aber auch hier nur wenig gekräuselt, kaum pludrig und in Sieben-Achtel-Länge. „Nur so geht es“, sagt Schinke. „Die Hose vermittelt einen lässigen Chic. Ich finde sie mittlerweile ganz schön und trage sie auch selbst im Geschäft. Das Kleidungsstück ist superbequem und gut kombinierbar. Mit Sakko oder Blazer vermittelt es lässige Eleganz.“

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Ines Lehmann von Limited Line an der Königstraße trägt die Hose selber „unheimlich gerne“. Sie sei bequem, modisch und passe zu Blazer und Pumps. „Ich trage sie auch zum Sport und zu Hause die einfache Version, wenn mich keiner sieht.“ Sie findet die Jogg-Jeans von Diesel toll. „Die haben sie erfunden. Die Hose sieht original wie eine Jeans aus, ist aber aus Baumwoll-Sweatshirt-Stoff. Die Leute ziehen sie unheimlich gerne an, sie ist absolut straßentauglich. Normale Jeans sind doch langweilig“, sagt die Geschäftsfrau.

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Jaqueline Schwarzer von Sinn-Leffers findet: „Frauen sollten schon schlank sein, damit die Hose gut aussieht. Breite Hüften gehen gar nicht.“

Jaqueline Schwarzer, Sinn-Leffers

Dafür sei das Beinkleid sehr modern, gut kombinierbar und dann auch etwas für die Straße. „Wir haben verschiedene Modelle in Jogging-Stoff in Anlehnung an den typischen Schnitt“, berichtet Schwarzer. „Sie sind modischer als die übliche Version, vor allem taillierter geschnitten. Sie sind eher etwas für die jüngere Generation. Ich finde sie schön.“

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