Rektor Elven geht nach 35 Jahren

Lehrer leitete die Grundschule am Minkweg seit 1992. Er setzt auf die Grundsätze der Montessori-Erziehung.

Krefeld. Joachim Elven, der Schulleiter der Maria-Montessori-Grundschule, verabschiedet sich Ende dieses Monats in den Ruhestand. Er wird aber der Pädagogik treu bleiben und als Dozent und in Montessori-Verein und -Landesverband weiterhin mitarbeiten. Der 63-Jährige blickt auf 35 Jahre im Schulzentrum am Minkweg zurück. 13 davon verbrachte er an der Gesamtschule, bevor er 1992 zum Rektor der Grundschule wurde.

Joachim Elven

„An der Gesamtschule war es ein Unterrichten mit der Montessori-Pädagogik, an der Grundschule ist sie die Grundlage“, berichtet der Verfechter dieser Lehre, die Maria Montessori, die italienische Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthropin entwickelte, die von 1870 bis 1959 lebte. „Sie hat schon damals gezeigt, wie die Integration von Kindern mit einer körperlichen Behinderung möglich ist.“ Inklusion ist für Elven somit überhaupt kein Fremdwort, sondern das zentrale Anliegen der Schule.

Eine körperliche Behinderung müsse das Lernen nicht beeinträchtigen, erklärt Elven. „Hier ist eine zukunftsorientierte Ausbildung samt Begleitung möglich.“ Je früher die Integration beginne, desto besser; dies sei die Absicht der Inklusion. Von 460 Kindern haben an dieser Schule 34 eine körperliche Behinderung.

„Eltern sind heute für rapides Lernen. Viele können nicht verstehen, dass jedes Kind eine persönliche Entwicklung durchmacht, auf die man reagieren muss und die man von außen nicht beliebig beschleunigen kann.“

„Gib mir Zeit“ sei das Motto der Montessori-Pädagogik. Deshalb hat der scheidende Schulleiter auch eine Keramik-Schnecke auf dem Schreibtisch. „Das bedeutet nicht, dass man langsam sein soll“, sagt er mit einem Lächeln, „sondern dass jedes Tier seine eigene Geschwindigkeit hat, die für das Tier die richtige ist.“

Die Leitung dieser Schule sei etwas Besonderes gewesen, findet Elven. „Wir haben nicht solche finanziellen Zwänge wie die in kommunaler Trägerschaft.“ Er scheidet mit ein wenig Wehmut: „Besonders werde ich das Quirlige und die Vitalität der Grundschulkinder vermissen.“

In der bald beginnenden Freizeit möchte er mit seiner Frau zu Städtereisen aufbrechen, als Erstes nach Paris. Und dann steht für den Fahrradfahrer noch die letzte Etappe des Jakobsweges auf dem Plan, die bis Santiago de Compostella führt.

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