Rekord fürs Textilmuseum

Die Ausstellung Deutsche Couture im Textilmuseum haben über 13 000 Besucher gesehen.

Das Textilmuseum Krefeld

Das Textilmuseum Krefeld

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Die Ausstellung Deutsche Couture — Kleiderwunder der 50er- bis 70er-Jahre im Deutschen Textilmuseum Krefeld haben 13 014 Besucher gesehen. „Das ist ein neuer Besucherrekord für unser Haus“, freut sich Museumsleiterin Dr. Annette Schieck über die herausragende Resonanz.

In den vergangenen Jahren konnte das Deutsche Textilmuseum Krefeld immer wieder die 10 000er-Besuchergrenze weit überschreiten: Der Kinder bunte Kleider (2013) und Häkelkosmos — Vom Korallenriff zum Schwarzen Loch (2014) sahen über 12 000, Seide — Textile Pracht aus 2000 Jahren (2016) knapp unter 12 000 Besucher. „Unsere Besucher kamen wieder einmal aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Besonders interessant waren für uns aber die Damen, die noch mit Werner Lauer und seinem Krefelder Atelier zusammen gearbeitet haben“, so Schieck.

Im Haus am Andreasmarkt standen bis zum vergangenen Wochenende die Arbeiten des Couturiers Werner Lauer (1910 bis 1973) im Mittelpunkt, die erstmals in diesem Umfang in einem Museum präsentiert wurden. Der Gründer des Couture-Hauses Lauer-Böhlendorff kleidete seit Ende der 1940er-Jahre die Offiziersdamen der Besatzungsmächte sowie die High Society in Westdeutschland ein. Lauer schuf als einer der großen deutschen Modeschöpfer seine international bekannten Kreationen bis Anfang der 1970er-Jahre in seinem Atelier in Krefeld.

Schieck berichtet, dass sich viele Damen im Textilmuseum gemeldet haben, um davon zu berichten, wie herrlich glamourös es seinerzeit in Krefeld zuging. Dr. Isa Fleischmann-Heck, Kuratorin der Ausstellung, wird diese Berichte auswerten und darüber schreiben.

Da Lauer anderen Couturiers in seinem Atelier Raum gab, auch ihre Mode zu präsentieren, wurde die Ausstellung um deren Arbeiten ergänzt: Rund 130 Kleidungsstücke, zu denen Tagesmode, Cocktail- und Abendroben und Hosenanzüge gehören sowie Accessoires dieser Zeit.

Bis zur Eröffnung der neuen Ausstellung „Reflexionen“ am Sonntag, 24. Juni, bleibt das Museum geschlossen. Dann präsentiert das Deutsche Textilmuseum das Ergebnis eines Experiments: 22 Künstler und Kunsthandwerker der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks am Niederrhein haben sich über einen Zeitraum von fast anderthalb Jahren mit den Sammlungsbeständen befasst und sich von den historischen Textilien inspirieren lassen.

Ägyptische Gewebe, persische Textilien, japanische Kimono und die Mode der 1960er bis 1970er-Jahre erscheinen in dieser Weise in einem ganz neuen Licht. Die Ausstellung zeigt die entstandenen Kunstwerke im Dialog mit den Sammlungsobjekten, aber auch eine allgemeine Auseinandersetzung der Künstler mit Textilien und ihrer Beschaffenheit. Zu sehen sind Skulpturen, Keramiken, Glasgeflechte, Schmuckobjekte, Textilien und vieles mehr.

Das Deutsche Textilmuseum am Andreasmarkt 8 in Krefeld-Linn verfügt über eine im internationalen Vergleich bedeutende Sammlung mit historisch kostbaren Textilien und Bekleidung. Die Sammlung umfasst heute fast 30 000 Objekte aus allen Teilen der Welt von der Antike bis zur Gegenwart, die allerdings nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist. Das Museum ist nur für Sonderausstellungen geöffnet, das nächste Mal am 24. Juni. Weitere Infos im Internet:

krefeld.de/textilmuseum

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