Raubmord: Polizei will noch mehr Speichelproben nehmen

Zunächst werden 1000 Krefelder darum gebeten, für einen DNA-Abgleich zur Verfügung zu stehen. Möglicherweise wird der Personenkreis aber auch noch viel größer.

Krefeld. Knapp fünf Wochen nach dem Raubmord an Beate S. (75) hat die Polizei per Rasterfahndung 600 Krefelder aus Datenbanken gefiltert und um eine Speichelprobe gebeten. Sie wähnt den Mörder, der mit einem Komplizen in die Erdgeschosswohnung der früheren Bankprokuristin an der Camesstraße eingedrungen war und sie erwürgt hatte, aufgrund von Zeugenangaben im Alter zwischen 20 und 25 Jahren.

Bislang gab es keine Übereinstimmung zwischen den Proben und sichergestellten Tatortspuren. Bei insgesamt großer Akzeptanz gab es zuletzt mehrere Männer, die eine freiwillige Abgabe der Speichelprobe verweigert hatten. Man habe sie aber letztlich doch überzeugen können, dass sie nur so als Täter ausgeschlossen werden könnten, teilte die Polizei mit. Wer eine Speichelprobe verweigert, dessen Umfeld und Alibi werden von der Mordkommission intensiv durchleuchtet. „Wenn man auf den Rechtsstaat und unser Wort vertraut, dass diese Untersuchung nur für diesen Einzelfall benutzt wird, hätte nur der Täter einen Grund, die Speichelprobe zu verweigern“, sagt Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission.

Insgesamt will die Polizei derzeit etwa 1000 Speichelproben nehmen. Sie schließt aber nicht aus, dass der Personenkreis auf 18 bis 31 Jahre alte Männer ausgedehnt wird. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass der Mörder aus Krefeld ist. Da hier 26 000 Menschen in Frage kämen, sollen Fallanalytiker des Landeskriminalamtes bei der Auswahl der Personen unterstützen, denn bei einer so großen Zahl von Menschen ist kein Massenscreening mehr möglich. Zudem: „Auch wenn wir bei allen anderen hier durchgeführten Rasterfahndungen in Mordsachen immer die Täter gefunden haben, hat man nie die Sicherheit, die Täter wirklich im Netz der Fahndung zu haben“, so Gerd Hoppmann.

Die Täter hatten am 16. März in der Wohnung der 75-Jährigen wertvollen Schmuck und Bargeld erbeutet. Die Polizei glaubt, dass es Mitwisser gibt und hat diese aufgefordert, sich den Ermittlern zu offenbaren. Zur Ergreifung der Männer ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt.

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