Katzenseuche Quarantäne beendet: Tierheim ist ab Donnerstag wieder geöffnet

Wegen der gefährlichen Katzenseuche war das Haus am Flünnertzdyk zwei Monate lang geschlossen. Alle Tiere wurden behandelt.

Katzenseuche: Quarantäne beendet: Tierheim ist ab Donnerstag wieder geöffnet
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Quarantäne-Zeit ist vorbei. Am Donnerstag öffnet das Tierheim am Flünnertzdyk wieder seine Türen und ist zu den gewohnten Öffnungszeiten für die Krefelder da. „Wir hatten keine andere Wahl“, sagt Tierheim-Sprecher Dietmar Beckmann. Mitte Dezember waren die ersten Fälle von Katzenseuche aufgetreten. Die sogenannte Parvovirose kann unbehandelt innerhalb von 24 Stunden zum Tod eines Tieres führen. „Und nicht nur Katzen, sondern auch Hunde können daran erkranken“, erklärt Beckmann.

„Um ganz sicher zu gehen, haben wir bei den ersten Verdachtsmomenten direkt die Abgabe von Tieren an neue Besitzer gestoppt.“ Symptomatisch für die Erkrankung sind Gewichtsabnahme, schwere Durchfälle und Apathie. Die ersten beim Tierarzt untersuchten Kotproben erbrachten die Gewissheit: „Die erkrankten Tiere haben die Katzenseuche.“ Jahrelang sei die Infektionskrankheit nicht mehr aufgetreten.

„Wir waren schon so euphorisch, zu glauben, die Parvovirose sei in Deutschland ausgestorben“, erzählt Beckmann. Doch dem ist nicht so. Nicht nur in Krefeld ist eine Epidemie ausgebrochen. „Auch Tierheime in Neuss, Hamburg, München und besonders schlimm in Berlin sind davon betroffen.“

Statt nur die unmittelbar erkrankten Tiere zu behandeln, hatte der Verein sich dazu entschlossen, „alle Katzen und Hunde so zu behandeln, als wären sie erkrankt“. Laut Beckmann sei das „schweineteuer“ gewesen. Einen Zuschuss von der Stadt als Vertragspartner für die Fundtierbetreuung könne man nicht erwarten. Die medizinische Versorgung obliege dem Verein.

Dadurch, dass das Tierheim zwei Monate lang keine Katzen vermitteln konnte, ist ihre Zahl auf 81 angewachsen. Regulär können rund 65 Tiere untergebracht werden. „Wir wollten aber das Risiko völlig ausschließen, eine möglicherweise infizierte Katze abzugeben und damit weitere Tiere in der neuen Umgebung anzustecken.“ Um einer erneuten Epidemie vorzubeugen, werde von nun an vorsorglich jede Katze und jeder Hund bei Eingang im Tierheim behandelt.

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