Prozess um Leiche im Sack: Lebenslange Haft für Maxim P.

Das Landgericht hält den 27-Jährigen für schuldig. Er hat den Ukrainer Volodymyr C. mit einem Messer in den Hals gestochen.

Krefeld. Zu lebenslanger Haft hat gestern die 2. Große Strafkammer des KrefelderLandgerichts den 27 Jahre alten Maxim P. verurteilt. Die Kammer hielt den inRussland geborenen Angeklagten des Mordes am ukrainischen AutohändlerVolodymyr C. (37) überführt.

Raubabsicht, Habgier und Heimtücke seien die Motive für den tödlichen Stich in den Hals gewesen. Sofort danach eignete sich P. in seiner Wohnung an der Gladbacher Straße den Beutel mit 11 000Euro an, ging noch in der Nacht auf die Platte, um sich Heroin zu beschaffenund offenbarte sich einem Landsmann, dem er drohte: "Wenn du nicht schweigst, bist Du der nächste."

Der 37-jährige Volodymyr C., der mit einem Reisebus aus der Ukraine angereistwar, kam auf dem Krefelder Friedrichsplatz mit Maxim P. ins Gespräch. Dabei erzählte er unteranderem von Autokäufen, die er am Niederrhein tätigen wollte.

P. bot C. an, erkönne für 50 Euro in seiner Wohnung an der Gladbacher Straßeübernachten. Nachdem dort reichlich Alkohol getrunken worden war, hattesich C. schlafen gelegt. Daraufhin habe sich der 27-Jährige einKüchenmesser genommen und dem Opfer einen wuchtigen Stich in den Halsversetzt. Dann habe er das Geld an sich genommen. Die Leiche verstauteer in einem Asbestsack, der er drei Tage später in einem Waldstück beiHünxe abgelegt haben soll.

P. hörte die Anträge regungslos und mitgesenktem Haupt. Seine Verteidigerin hatte erfolglos auf Totschlag plädiertund eine Haftstrafe von 14 Jahren beantragt. Nach der Urteilsverkündungschritt die 31 Jahre alte Witwe des ukrainischen Autohändlers zumAngeklagten, sah ihm tief in die Augen, redete leise in russisch auf ihn einund übergab ihm eine Bibel zur Lektüre in den kommenden mindestens 15Haftjahren. al/ia

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