Prozess um Betrug: Krumme Geschäfte unter gutem Namen

Im Betrugsprozess wurde das Vorgehen nach einer Firmenübernahme geschildert.

Krefeld. Im Prozess gegen Mehmet Y. und Mehmet S., denen Betrug vorgeworfen wird, ist am Dienstag ein weiterer Zeuge vernommen worden. Dabei ging es um die zur Tatzeit in Krefeld ansässige Firma AGM.

Diese kauft im großen Stil ein, meist per Ratenzahlung. Verkauft wurde hingegen nur gegen Bares und oft zu ungewöhnlich niedrigen Preisen. Die beiden Angeklagten hatten das Handelsunternehmen vom Zeugen A. übernommen. „Ohne große Schulden“ will der Mann die Firma zu einen symbolischen Betrag an die Beschuldigten verkauft haben. Den Angeklagten S. stellte der ehemalige Eigentümer als neuen Geschäftsführer bei einer Bank vor, wo die AGM ihre Geschäftskonten verwalten ließ.

Diese Vorgänge bestätigte Mehmet S., erklärte aber, dass Mehmet Y. alle Gespräche nach der Unterschrift geführt habe. Dazu passte auch die Aussage des Zeugen, dass „Berkan (unter diesem falschen Namen trat Y. auf) die Firma „hochbringen und viele Geschäfte machen wollte“.

Einen regen Handel betrieb die AGM mit der Firma Heide Food in Berlin. Nur kennt dort niemand das Krefelder Unternehmen. Das weitläufige Gelände der Heide Food könnte auch nur als Umschlagplatz genutzt worden sein. Die dem Gericht vorliegenden Lieferscheine der AGM beziehen sich allesamt auf Bargeschäfte. „Rechnungen gab es nicht“, erklärte Mehmet Y. und teilte dann mächtig aus: „Dort werden alle ahnungslos sein, so wie Herr S. sich hier immer ahnungslos stellt.“ Das Urteil wird für den 23. Januar erwartet. jre

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