Prinzenproklamation: Jung, wild und voller Pep

Rock und Rap zur Einführung der wohl jüngsten Tollitäten des Landes im Seidenweberhaus.

Krefeld. Zunächst beginnt die Prinzenproklamation am Freitagabend ganz traditionell mit dem Wachaufzug der Prinzengarde. Dann bringen die sechs Klingelköpp mit ihrer Kölschen Fiesta musikalisch mächtig Stimmung in den Saal des ausverkauften Seidenweberhauses.

Als Oberbürgermeister Gregor Kathstede Tobias I. (22) und Nina I. (19) als das „wohl jüngste deutsche Prinzenpaar“ ausruft und ihm die Proklamationsurkunde überreicht, ahnt er noch nicht, wie schnell sein Wunsch nach Übernahme von Verantwortung durch die Jugend wahr wird. „Wir wollen zeigen, was wir drauf haben“, sagt Tobias. Und Nina ergänzt: „Und frischen Wind in den Krefelder Karneval bringen.“

Was sich die beiden Studierenden zusammen mit ihren Ministern ausgedacht haben, reißt auch das zumeist ältere Publikum in Abendgarderobe von den Sitzen und schließlich zu Standing Ovations hin. Mit über 20 Jugendlichen aus vier heimischen Freizeiteinrichtungen hatten die Minister des Prinzenpaares verschiedene Showblöcke einstudiert. Philipp Coumans, Minister für Sport und Kultur, zeigte, dass nicht nur die Mädchen seiner Gruppe den Hüftschwung beim orientalischen Bauchtanz beherrschen.

Michael Neppeßen (Medien und Kommunikation) sorgte mit seinem Team aus Rappern und Breakdancern für den sportlichen Höhepunkt, während Finanzminister Phillipp van der Zande mit der „Fantasieben“ eine akrobatische Clownnummer aufs Parkett legte. Schließlich rockte Christopher Schiffer (Energie und Umwelt) mit einer Jugendband die Bühne. Die spritzige Show endete mit einem kleinen Bühnenfeuerwerk, das die Jecken im Saal durch Spaßbrillen verfolgen konnten, durch die Licht in Herzform wahrgenommen wird, als die Jugendlichen längst die Herzen erobert hatten.

Karnevalistisch traditionell ging es bei Achnes Kasulke zu, der letzten Putzfrau vor der Autobahn, die den Männern gerne ein D für ein A vormacht — bei der Körbchengröße. Auf speziellen Wunsch von Prinzessin Nina wirbelte die Tanzgarde der GKGK 1878 über die Bühne mit für die Tänzer schweißtreibenden Hebeübungen.

Gelungen auch der musikalische Auftritt der Drei Colonias, die nicht nur das berühmte Colonia-Duett glänzend parodierten, sondern bewiesen, dass sich das Volkslied „Alle Vögel sind schon da“ selbst nach den Klängen der Beatles und von Elvis Presley vertonen lässt.

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