Preisgeld statt Stipendium

Dr. Andreas Rutz erhält den Albert-Steeger-Preis für seine Forschungsarbeit über Mädchenbildung im Rheinland.

<strong>Krefeld. Wer denkt, das Rheinland in seinen ganzen Facetten sei schon grundlegend erforscht, irrt. Doktor Andreas Rutz hat mit seiner wissenschaftlichen Arbeit "Bildung-Konfession-Geschlecht. Religiöse Frauengemeinschaften und die katholische Mädchenbildung im Rheinland (16. bis 18. Jahrhundert)" eine weitere Lücke in der Rheinischen Landesgeschichte geschlossen. Für seine hervorragende Forschungsarbeit erhielt der 33-jährige Wahl-Bonner am Montag den mit 10000 Euro dotierten Albert-Steeger-Preis 2007 des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Die Versammlung im Rittersaal der Burg Linn sieht ein Novum: Erstmals wird ein Preis ausgelobt und nicht, wie seit 1955 gewohnt, das Albert-Steeger-Stipendium. Ebenfalls zum ersten Mal kommt nur ein junger Wissenschaftler in den Genuss. "Wir wollen gezielt verdeutlichen, dass es sich bei dem Albert-Steeger-Preis um eine hohe Anerkennung wissenschaftlicher Leistung, um einen ,richtigen Preis’ handelt, der eine einmalige Auszeichnung darstellt", führt Winfried Schittges, der stellvertretende LVR-Vorsitzende aus. "Diese Arbeit hat uns neue Erkenntnisse über das Rheinland und zudem über die Krefelder Geschichte gebracht."

Professor Manfred Groten vom Institut für Geisteswissenschaften der Universität Bonn lobt bei der Feierstunde "die methodische Sicherheit und Präzision der gut lesbaren Sprache der Dissertation" bei der Behandlung des "lange vernachlässigten Themas". Die Bildungschancen von Frauen seien auch heute noch von großer Aktualität. Er gratulierte dem Preisträger zu dem "prestigereichen Preis" und bat ihn, der "rheinischen Geschichte treu zu bleiben."

Der viel gelobte Wissenschaftler sieht den Preis als "Anerkennung für seine Forschung, Bestätigung für das Einschlagen des wissenschaftlichen Weges und Ansporn für künftige Arbeiten."

Zuvor hatte Bürgermeisterin Karin Meincke an das "Universal-Genie" Albert Steeger erinnert. Sie ist sich sicher, dass der Preisträger ganz im Sinne des Namensträgers gearbeitet habe und dass der Preis den Weg zu neuen Forschungsarbeiten ebnen werde.

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