Postbote Helmut Buttgereit verabschiedet sich langsam

Über 40 Jahre hat der 64-Jährige den Bezirk rund um den Elfrather See angeliefert. Ende Mai ist Schluss. Dann geht’s in den Ruhestand.

Postbote Helmut Buttgereit verabschiedet sich langsam
Foto: Dirk Jochmann

Traar. Ein wenig unsicher blickt er schon in die Zukunft. Seit 40 Jahren betreut Postbote Helmut Buttgereit den Bezirk „rund um den Elfrather See“. Am 31. Mai 2018 feiert er seinen 65. Geburtstag — dann endet seine aktive Dienstzeit. Vier Jahrzehnte lang hat er in Traar, Vennickel und einem Teil Uerdingens die Post ausgetragen. Er ist, wie es im Post-Jargong heißt, „Verbund-Zusteller“, weil er, wie alle Kollegen im mehr ländlichen Raum, die Briefpost und die Pakete rundbringt.

Der in Anrath Wohnende kommt fünfmal die Woche um 6.30 Uhr zum Standort Magdeburger Straße und übernimmt das Postgut. Die Briefe sind im Duisburger Briefzentrum vorsortiert, die sich immer mehr steigernde Paketflut jedoch wird in den ersten Arbeitsstunden streckenmäßig sortiert und dann in den kleinen gelben Posttransporter mit Bonner Kennzeichen eingeladen.

Gegen 8.15 Uhr geht er, wie alle seine Kollegen, auf die vertraute Piste. Überall wo er aussteigt wird er freundlich begrüßt. Er kennt nicht nur jeden Weg, Busch oder Strauch, die allermeisten Adressen sind ihm geläufig. „Ich kenne oft schon die dritte Generation“, sagt er und fügt hinzu: „Welcher Nachbar das Paket annimmt, ist für mich sonnenklar“. Oft nimmt er auch ein Paket zum Zentrum mit, wenn es freigemacht ist. Helmut Buttgereit hat nach der Ausbildung seinen ersten festen Bezirk rund um den Krefelder Hauptbahnhof betreut. Da ging es zu Fuß mit dem Wägelchen von Empfänger zu Empfänger.

Später machte er den Post-Führerschein und übernahm schon früh den Außenbezirk mit dem Auto. Da war er nicht mehr so wetterabhängig. Seitdem genießt er es, sein freier Herr zu sein. Denn wie er seine Tour einteilt, bleibt ihm überlassen. Bis 15.30 Uhr ist er oft unterwegs, um dann das Fahrzeug zur Magdeburger Straße zurück zu bringen.

Zunehmend macht er sich mit dem Gedanken vertraut, nach der Pensionierung in Anrath ehrenamtlich tätig zu sein. In der Kirche wartet man auf ihn und die Betreiber des Bürgerbusses wollen ihn als Fahrer gewinnen.

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