Ostwall-Unterführung: Angst vor Gewalt und Graffiti

Die Händler wollen weniger Miete zahlen. Und die Stadt hat Probleme, leere Ladenlokale zu vermieten.

Krefeld. Die Händler in der Unterführung unter dem Ostwall haben die Nase voll. "Einige Kollegen und ich werden der Stadt eine Mietminderung ankündigen", sagt Hans-Georg Vieten, Inhaber des Zeitungskiosks in der Unterführung. Das Graffiti an den Wänden der Unterführung werde immer mehr. Seit Ende vergangener Woche ziehen sich rote Streifen und Schriftzüge über Wände, Treppen und Schaufenster.

Viele Wände waren schon beschmiert. Doch der Vandalismus habe eine neue Qualität erreicht, so Vieten. "Und das macht niemand weg", ärgert er sich. Früher hätten Ein-Euro-Jobber wenigstens ab und zu die schlimmsten Stellen überstrichen.

Das sind schlechte Voraussetzungen, um leerstehende Ladenlokale zu vermarkten. Für drei Lokale sind noch keine Mieter gefunden und Ende des Jahres schließt der größte Mieter, die Unterwelt des Kaufhofes. Sie zog mit günstigen Restposten Kunden in die Unterführung. "Wir wissen, dass wir etwas tun müssen, um die Geschäfte zu vermarkten", sagt Michael Ahlers, Leiter des Fachbereiches Liegenschaften.

Oben auf der Agenda steht die Sicherheit. "Ich könnte mir vorstellen, dass der kommunale Ordnungsdienst dort ab und zu mal überraschend auftaucht", sagt Ahlers. Die Stadt möchte dafür sorgen, dass genügend Beleuchtung bleibt, wenn die Unterwelt schließt. "Derzeit ist die Lage nicht sehr attraktiv", so Ahlers.

Das gilt auch für die Leerstände: Das Geschäftslokal neben dem Kiosk ist dunkel, die Scheiben sind verdreckt und besprüht und auf dem Tisch liegt eine uralte Zeitung. "Wir werden die Geschäfte aufräumen, noch dieses Jahr", verspricht Ahlers.

Planung Mit der Sanierung des Ostwalls wird auch die Unterführung neu gestaltet. Im zweiten Bauabschnitt werden die beiden Treppen zu den Gleisen entfernt. Wo jetzt der Schuster sein Geschäft hat, wird ein großer Aufgang geschaffen.

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