Ober- und Untergath: Stickstoffbelastung zu hoch

Durch das starke Verkehrsaufkommen und die Rückstaus an den Ampeln werden die Grenzwerte trotz Tempo 50 überschritten.

Ober- und Untergath: Stickstoffbelastung zu hoch
Foto: DJ

Krefeld. Im gesamten Stadtgebiet sind die Feinstaubwerte im akzeptablen Bereich, selbst im Hafen. Beim Stickstoffdioxyd sieht das anders aus. An der Ober- und Untergath und am Oranierring werden die Grenzwerte überschritten. Stadtverwaltung und Bezirksregierung suchen zurzeit in enger Abstimmung nach einer Lösung des Problems. Gefunden ist sie noch nicht.

Die Grünen hatten im Umweltausschuss nach dem aktuellen Stand gefragt. Durch die Reduzierung auf Tempo 50 hätten die Stickstoffdioxydwerte nicht gesenkt werden können, erläuterte Helmut Döpcke, Leiter des Fachbereichs Umwelt. Durch die Verkehrsmenge und den Rückstau an Ampeln sei die NO2-Belastung nach wie vor zu hoch. Ein Zurück zu Tempo 70 werde es aber nicht geben, denn durch das Tempolimit sei der Luftwert zwar nicht verbessert, aber der Lärm reduziert worden. Tief- und Straßenbauer prüften zurzeit intensiv, ob Rückstaus durch Einzelschaltungen von Ampeln minimiert werden können.

Eine Verbesserung am Oranierring könnte anders aussehen: Hier führen die Parkbuchten zu Wartezeiten, Staus und erheblichen Abgasen. Ohne Parkplätze am Straßenrand fließe der Verkehr flüssiger, die Luftverschmutzung würde abnehmen, sagt Döpcke.

Neben den technischen Möglichkeiten kommt den Logistikunternehmen eine wichtige Rolle zu, deshalb mache es vielleicht Sinn, Lkw-Fahrer und Speditionen noch einmal gezielt auf die für sie gesperrten Strecken aufmerksam zu machen. Verstöße gebe es, „aber das ist kein Massenphänomen“, sagt Döpcke.

Ziel aller Anstrengungen in der Luftreinhalteplanung sei, unter Grenzwerte zu kommen. Zurzeit, so mahnt Dezernent Thomas Visser, bewege sich die Diskussion immer um eine Verlagerung; wichtig sei es, Verkehr zu reduzieren. „Mit der Verlagerung des Verkehrs von der Straße A auf die Straße B gewinnen wir keinen Blumentopf in der Stadt“, so Vissers.

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