Notdienst: Die Notfallpraxis ist eine Erfolgsgeschichte

24 000 Patienten sind bereits behandelt worden. Niedergelassene Ärzte übernehmen Dienste.

Krefeld. Wer außerhalb der Sprechzeiten krank wird, muss nicht mehr beim ärztlichen Notdienst den diensthabenden Arzt im Stadtgebiet erfragen. Seit Einführung der Notfalldienstpraxis im Erdgeschoss des Operativen Zentrums im Helios-Klinikum haben Patienten eine zentrale Anlaufstelle.

Seit 2007 haben die Ärzte 24 000 Patienten in der Notfalldienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV) behandelt. "Wir streben sogar schon die 25 000 an", sagt KV-Vorsitzender Dr. Michael Knobloch.

Die Notfalldienstpraxis hat den hausärztlichen Bereitschaftsdienst abgelöst. Daher werden dort überwiegend Patienten mit hausärztlichen Beschwerden behandelt. "Manche Krankheiten machen sich erst abends bemerkbar", erläutert Knobloch. Und da sei die Notfallambulanz mit ihren Sprechzeiten die richtige Anlaufstelle.

Weil die Räume der Praxis im Krefelder Klinikum liegen, können Patienten direkt überwiesen werden, sollte etwas Schwerwiegenderes vorliegen. "Bei akuten und brenzlichen Situationen besteht eine direkte Anbindung an einen stationären Sektor", erklärt Knobloch. Ansonsten greifen die Ärzte der Notfalldienstpraxis eher auf Untersuchungsmöglichkeiten wie Röntgenapparate oder Labore zurück.

Es werde versucht, Wartezeiten, etwa auf Untersuchungen in der Klinik, wie eben das Röntgen, zu reduzieren, sagt Hans-Walter Singer, Geschäftsführer des Helios-Klinikums. Die Zusammenarbeit mit der KV-Notfallambulanz bewertet er positiv.

Gut angenommen werde auch die KV-Kindernotfall-Ambulanz am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, berichtet Knobloch. Das Versorgungsangebot sei auch hier verbessert worden.

Die niedergelassenen Krefelder Ärzte übernehmen mehrmals im Jahr den Dienst. "Die über 400 Kollegen werden zwei- bis dreimal für den Notfalldienst eingeteilt", sagt Knobloch. Somit sei die Praxis im Regelfall mit mindestens einem Arzt und zwei Helferinnen besetzt. An Tagen mit starkem Anlauf, wie beispielsweise zur Weihnachtszeit, ist die Praxis besser besetzt. "Da können wir flexibel reagieren", sagt der Vorsitzende der KV.

Zum Personal vor Ort kommen noch zwei Kollegen des hausärztlichen Fahrdienstes hinzu, falls sich ein Patient nicht selbst zur Praxis bewegen kann.

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