Nirosta: Die Zukunft ist gesichert

Vorstand und Betriebsrat sind sich einig: keine betriebsbedingten Kündigungen. Investitionen wie geplant.

Krefeld. Gute Nachricht für Krefeld: Die Zukunft von Thyssen-Krupp Nirosta (TKN) ist gesichert.

Der Betriebsrat hat sich mit dem Vorstand des Essener Konzerns darauf geeignet, dass die Abtrennung der Stainless-Sparte ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen wird. Der Aufsichtsrat muss der Vereinbarung am Freitag noch zustimmen.

„Wir sind erleichtert und glücklich“, sagt Norbert Kalwa, der stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrates. Seinen Angaben zufolge sollen alle Investitionen wie geplant umgesetzt werden.

Das heißt: Die Verlagerung des Werkes von Düsseldorf-Benrath nach Stahldorf findet bis 2015 wie vorgesehen statt. Damit verbunden sind Investitionen von 244 Millionen Euro und etwa 200 zusätzliche Arbeitsplätze in Krefeld.

Offen ist noch, wem die Sparte Stainless künftig gehört. Thyssen-Krupp hat zugesagt, sich an dem neuen Unternehmen „nenneswert“ zu beteiligen. Dies gilt auch bei einem möglichen Börsengang. Sitz der Gesellschaft wird Krefeld sein.

Um Schulden in Höhe von etwa 5,8 Milliarden Euro abzubauen, will Thyssen-Krupp nicht nur die Stainless-Sparte, sondern auch andere Bereiche verkaufen. Betroffen von diesen Plänen sind rund 35 000 Beschäftigte.

Bei einem Verkauf der Sparte gibt es laut Kalwa die Zusicherung, dass nur der „beste Eigentümer“ zum Zuge kommt. Der müsse alle Zusagen zu Arbeitsplätzen, Standorten, sozialen Errungenschaften und zur Mitbestimmung einhalten.

Welche finanziellen Mittel der Konzern der neuen Gesellschaft mit auf den Weg gibt, ist in der Vereinbarung nicht genau festgelegt. Die Rede ist von „ausreichenden Investitionen“. Es soll weiter Mittel geben, um Forschung und Entwicklung für neue Werkstoffe betreiben zu können.

Für den Betriebsrat ergibt sich hier kein Ansatz zur Kritik. Im Gegenteil: Durch die künftigen Strukturen seien die Entwicklungsmöglichkeiten besser als unter dem Dach des Konzerns. Klar ist laut Kalwa auch, dass die Investitionen zur Einhaltung von Umweltauflagen (Staubemissionen) zeitnah erfolgen.

Wegen eines Störfalls war TKN in jüngster Zeit in die Schlagzeilen geraten. Im November vergangenen Jahres wurden in der Nähe des Werkes stark erhöhte Nickel- und Chromwerte gemessen.

Weil die Düsseldorfer Bezirksregierung davon ausgeht, dass ein Ofen von TKN zeitweise vorsätzlich ohne die vorgeschriebene Filtertechnik betrieben wurde, erstattete sie Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das Unternehmen weist die Anschuldigungen zurück.

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