Niepkuhlen: Verzicht teurer als Brückenneubau

Fehlt die Querung, müssen Zuschüsse zurückgezahlt werden.

Krefeld. Noch ist die neue Niepkuhlenbrücke nicht ganz wasserdicht. Eine endgültige Entscheidung über den rund 475 000 Euro teuren Neubau wird es erst in einer Sondersitzung des Bauausschusses am 19. oder 20. November geben (die WZ berichtete).

Allerdings sprach sich eine große Mehrheit im Ausschuss für eine Ersatzbrücke aus. Nur die FDP wollte einem Neubau erst zustimmen, wenn er im Haushalt gedeckt ist. Derzeit klafft noch eine Finanzierungslücke von rund 50 000 Euro. Das sind die Kosten für Zins und Tilgung, die sich bei einer Laufzeit von 40 Jahren pro Jahr auf etwas mehr als 1000 Euro belaufen.

Hartmut Könner, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, machte darauf aufmerksam, dass es nach wie vor eine Bindungsfrist von rund anderthalb Jahren für die Landeszuschüsse gibt, die noch in dem maroden Brückenbauwerk stecken. Könner: „Es besteht die Gefahr, dass die Bezirksregierung rund eine halbe Million Euro zurückfordert, falls die Brücke über diesen Zeitraum hinaus nicht wieder hergestellt wird.“ Ein Verzicht auf eine neue Brücke würde dann zusätzlich eine Lücke von rund 500 000 Euro in den städtischen Haushalt reißen.

Vor diesem Hintergrund drängten CDU und SPD auf eine Umsetzung der Pläne, die das Ingenieurbüro Lindschulte aus Münster vorgestellt hatte. SPD-Sprecher Hans Butzen: „Wir müssen das Ding jetzt machen. Es ist eine wichtige Wegeverbindung und wird mehrheitlich getragen.“ Für die CDU stellte Marc Blondin fest: „Wir stehen dahinter, auch wenn‘s teurer geworden ist als vorgesehen.“ Auch die Grünen signalisierten Einverständnis.

Sollten Fachausschuss und Rat der neuen Brücke wie erwartet zustimmen, könnte im nächsten Jahr die Ausschreibung erfolgen. Der rund drei Monate dauernde Bau der neuen Querung könnte, so rechnen Fachleute, im Herbst nächsten Jahres abgeschlossen sein. Dann wären mehr als zwei Jahre nach der Sperrung der Brücke wegen Baufälligkeit im Juli 2011 vergangen.

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