Naturdenkmal wird ein Opfer der Kastanien-Krankheit

Bäume am Hökendyk müssen nach und nach gefällt werden. Stadt pflanzt Rotbuchen zwischen Kliedbruch- und Moerser Straße.

So sieht es aus, wenn das Bakterium Pseudomomas eine Kastanie befällt.

So sieht es aus, wenn das Bakterium Pseudomomas eine Kastanie befällt.

Foto: dpa

Krefeld. Für die rund 170 Bäume der Kastanienallee am Hökendyk scheint Rettung in Sicht. Zumindest die Nordseite zwischen Moerser und Kliedbruchstraße wird der Fachbereich Grünflächen in diesem Winter durch eigene Kräfte mit Rotbuchen neu bepflanzen lassen. Heino Thies, kommissarischer Leiter des Fachbereichs, sagte dies der Bezirksvertretung Nord zu. Er schätzt, dass das Naturdenkmal spätestens in fünf Jahren in Gänze der Kastanienkrankheit Pseudomonas zum Opfer fallen würde. Bisher mussten bereits 33 der rund hundert Jahre alten Gehölze gefällt werden.

52 schnell wachsende und große Rotbuchen aus Baumschulen werden auf der Nordseite noch in der kommenden Pflanzsaison in regelmäßigen Abständen in die Erde gebracht. Pro Baum müsse mit Kosten von rund 500 bis 600 Euro gerechnet werden. Insgesamt sind im nördlichen Bereich 69 Gehölze betroffen.

Fragen aus der Bezirksvertretung, ob die Finanzierung angesichts des Nothaushalts der Stadt gesichert sei, beantwortete Thies so: „Die Bepflanzung der Nordseite ist fest im Haushalt verankert.“ Die Neubepflanzung der Südseite des Dyks sei allerdings noch Zukunftsmusik. Es sei, so Thies, Sache der Politik, entsprechende Beschlüsse zur Bereitstellung der notwendigen Mittel zu fassen.

Lösung ist auch für ein Projekt des Bürgervereins Kliedbruch in Sicht, der sich für eine Begrünung der Moerser Straße zwischen Palmstraße und Grafschaftsplatz einsetzt. Insgesamt wurden auf dem rund 600 Meter langen Abschnitt geeignete Standorte für 19 neue Bäume festgestellt. Allerdings kommen nur drei davon ohne Leitungsschutz aus. Die restlichen 16 Bäume müssen unterirdisch so abgesichert werden, dass ihr Wurzelwerk keine Leitungen beschädigt. Heino Thies schätzt die Gesamtkosten auf rund 80 000 Euro. Der größte Teil davon fließt in die Schutzmaßnahmen. Der Bürgerverein will sich an diesen Kosten beteiligen.

SPD-Sprecher Ralph-Harry Klaer begrüßte das Engagement des Bürgervereins, mahnte jedoch an, Bäume nicht nur dort zu pflanzen, wo sich potente Bürger mit finanziellen Mitteln beteiligen können, sondern auch soziale Kriterien dafür zu berücksichtigen.

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