Nachwuchs fehlt: Verkehrskadetten stellen Dienst ein

Die Abteilung der Verkehrswacht besteht nur noch aus sechs Mitgliedern. Verkehrssicherheit nicht zu gewährleisten.

Nachwuchs fehlt: Verkehrskadetten stellen Dienst ein
Foto: Verkehrswacht

Krefeld. Beim Rosenmontagszug waren sie immer dabei. Rund um die Westparkstraße halfen sie ebenfalls jahrelang mit, den Verkehr bei den Heimspielen der Krefeld Pinguine zu überwachen. Auch beim Flachsmarkt oder dem Triathlon am Elfrather See ging oftmals nichts ohne die Kadetten der Verkehrswacht. Die Helfer in den orangenen oder hellgelben Westen zählten zeitweise bis zu 60 ehrenamtliche Kräfte, die immer dann einsprangen, wenn im Rahmen einer Veranstaltung ein großes Verkehrsaufkommen zu erwarten war.

Jetzt sind die Tage der Verkehrshelfer gezählt. Gerade einmal sechs Mitglieder besitzt die Abteilung der Verkehrswacht noch.

Auf der Jahreshauptversammlung entschieden die Mitglieder deshalb, den Betrieb erst einmal einzustellen. „Wir können die Verkehrssicherheit mit dem geringen Personal nicht mehr gewährleisten“, berichtet Rainer Behrens.

Der Geschäftsführer der Verkehrswacht spricht von einer schwierigen Aufgabe, den Nachwuchs für die verantwortungsvolle Aufgabe zu begeistern. „Die Anforderungen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen“, berichtet Behrens. Neue Sicherheitskonzepte für Karnevalsveranstaltungen würden es beispielsweise nicht mehr zulassen, dass Absperrbaken auch nur einen Blick unbeaufsichtigt bleiben würden. Somit könne ein Tag beim Rosenmontagszug in Krefeld für die Verkehrskadetten schon mal zwölf Stunden und mehr dauern. Für ein „Taschengeld“, wie Behrens betont, sei das nicht leistbar.

Doch auch eigene Fehler räumt der Chef der Verkehrswacht ein. „Auch dem Vorstand täten junge Mitglieder gut.“ Junge Mitglieder, die neue Ideen mitbringen würden, um im Zeitalter von Facebook, Whatsapp und Co. auf andere Art auf die Verkehrskadetten aufmerksam zu machen. Denn nach wie vor ist sich der Geschäftsführer sicher, dass ein Engagement bei den Verkehrshelfern für jeden Jugendlichen sinnvoll ist. „Ab 14 Jahren kann man bei uns Mitglied werden und schnell mit verantwortungsvollen Aufgaben im Bereich der Verkehrssicherheit betraut werden“, so Behrens.

Bis zuletzt hatte die Verkehrswacht in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen aus dem Kreis Kleve und dem Ruhrgebiet in gemeinsamen Verkehrshelfertrupps auch noch in Krefeld bei Veranstaltungen Polizei und Stadt geholfen, den Verkehr zu leiten und auf Durchfahrtsverbote hinzuweisen.

Auch wenn in naher Zukunft keine Aufträge mehr von den Verkehrskadetten angenommen werden, bleibt die Möglichkeit zur Ausbildung zum Verkehrshelfer vorerst bestehen. Unter anderem werden so von der Verkehrswacht Eltern zu Verkehrslotsen geschult. Alle Infos zur Wacht:

facebook/Verkehrswacht-Kadetten verkehrswacht-krefeld.de

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