Nach Aufnahmestopp der Essener Tafel - Vier Fragen an den Leiter der Krefelder Tafel

Herr Rehbein, ist auch bei Ihrer Tafel der Andrang der Migranten gestiegen?

Hansgeorg Rehbein ist Vorsitzender der Krefelder Tafel. Foto: Bischof

Hansgeorg Rehbein ist Vorsitzender der Krefelder Tafel. Foto: Bischof

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Hansgeorg Rehbein: Ja, deutlich. Geschätzt dürfte die Zunahme bei 20 bis 30 Prozent liegen. Aber auch der Anteil der Senioren und der Alleinerziehenden hat in letzter Zeit deutlich zugenommen. Leicht zurückgegangen ist aufgrund der guten Beschäftigungslage der Anteil der Zahl der Arbeitslosen an unseren Gästen.

Gibt es bei Ihnen Überlegungen, nur noch Neukunden mit deutschem Pass zu versorgen?

Rehbein: Die Krefelder Tafel geht bei Neuaufnahme ausschließlich nach dem Prinzip der Wartezeit und der verfügbaren Kapazitäten vor. Sie macht keinerlei Unterschiede nach Herkunft oder Nationalität. Wir lehnen diese Unterscheidung grundsätzlich ab.

Was halten Sie von der Maßnahme in Essen?

Rehbein: Ich kann die Not der Essener Kolleginnen und Kollegen gut nachvollziehen, lehne die dort vorgenommene Diskriminierung aber grundsätzlich ab.

Was sind grundsätzlich Voraussetzungen, um aufgenommen zu werden?

Rehbein: Wir überprüfen in jedem Einzelfall die Bedürftigkeit und lassen uns die Nachweise vorlegen. Zur Zeit versorgen wir regelmäßig etwa 4000 Menschen. Hinzu kommt unser Mittagstisch im Pfarrheim der Herz Jesu Gemeinde, an dem täglich bis zu hundert Personen teilnehmen und unsere Kindertafel, mit der wir die Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung in Grundschulen und Kindertagesstätten unterstützen. kup

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