Müllsünder schlagen im Inrath und in Fischeln zu

Papier, Bauschutt oder Elektromüll: In Krefeld gibt es viele wilde Abfallstellen. Die Stadt ist den Sündern auf der Spur.

Müllsünder schlagen im Inrath und in Fischeln zu
Foto: Guenter Winkelmann

Inrath/Fischeln. Müll, Müll und nochmals Müll. Am Inrather Berg, nahe Langen Dyk, haben Müllsünder am Wochenende zugeschlagen. Sie hinterließen eine derart große Menge Abfall — wahrscheinlich aus Renovierungsmaßnahmen, mutmaßt die Stadt —, dass sie vom Fachbereich Grünflächen nicht aufgenommen werden konnte. Die Entsorgungsgesellschaft GSAK musste anrücken.

Als ob das nicht genug wäre, haben gestern nun auch in Fischeln Unbekannte neben den Müll-Containern an der Hafelsstraße/Kimpler Straße ihre Spuren hinterlassen. „Was sind das für Mitbürger, die auf Kosten der Gemeinschaft jede Art von Anstand vermissen lassen und ihren Müll dermaßen entsorgen?“, wundert sich Guenter Winkelmann, der der WZ das Fotomaterial zur Verfügung gestellt hat.

„Argumente wie ’Die Behälter waren schon voll’ oder ’Dann müssen da größere Behälter hingestellt werden’ kann man nicht gelten lassen. Die Stadt Krefeld hat genügend Möglichkeiten geschaffen, jede Art von Müll fachgerecht zu entsorgen“, führt er weiter aus.

Der Anblick ist nicht nur für Anwohner ärgerlich, sondern auch für die Stadt — vor allem weil das zusätzliche Entsorgen die Stadt Geld kostet, wie Stadtsprecher Manuel Kölker erklärt: „Nach Angaben der GSAK sind für das Einsammeln und Entsorgen von wild abgelagerten Abfällen im Jahr 2014 Kosten in Höhe von 139 500 Euro entstanden. Im Jahr 2015 waren es rund 159 100 Euro und im Jahr 2016 197 800 Euro. Zudem ist es auch verboten.“ Bereits in der Vergangenheit gab es bei der Stadt Meldungen von wilden Müllkippen. „Im Stadtgebiet wurden im Jahr 2017 an die 4000 ordnungswidrige Abfallablagerungen erfasst“, sagt Kölker. Zum Vergleich: 2012 waren es 2671, ein Jahr später wurden 2400 gezählt, 2014 registrierte die Stadt 2800 Verstöße. Ab 2015 explodieren die Zahlen. Dabei würden die „Ablageorte“ variieren: „Es die Natur, wie jetzt, mal Parkplätze, mal Straßenabschnitte“, sagt Kölker.

Der überwiegende Anteil der illegalen Abfallablagerungen sei aber in der Innenstadt zu verzeichnen. „Ein Grund hierfür mag die im Vergleich zu anderen Stadtteilen deutlich höhere Fluktuation und Anonymität der Bewohner sein“, versucht der Stadtsprecher die Lage zu erklären. Übrigens: Auch das Entsorgen neben Müll-Containern gilt als ordnungswidrige Abfallablagerung.

Was die Stadt dagegen unternimmt? Der Kommunale Ordnungsdienst ist den Umweltsündern auf der Spur — und wenn die Mitarbeiter jemanden auf frischer Tat ertappen, fallen empfindliche Bußgelder an (siehe Infokasten).

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