Monteur begeht reihenweise Raubüberfälle

Polizei fahndet schon lange nach Mann, auf dessen Wagen Beamte schossen.

Krefeld. Der Mann, der am Freitagabend in einem gestohlenen Polo eine Polizeisperre durchbrochen hat und trotz Schüssen aus einer Dienstpistole entkommen war, ist offenbar ein Serienräuber. In letzter Zeit werden dem 46 Jahre alten Thomas F. mindestens drei Überfälle an Rhein und Ruhr zur Last gelegt. Darunter ist auch die Tankstelle an der Klever Straße in Hüls, wo die Beute aus einer Tankfüllung im Wert von 51 Euro und fünf Packungen Zigaretten bestand.

Doch offensichtlich begnügt sich der Mann, der sich nach Einschätzung von Fahndern nicht mehr in Krefeld aufhält, damit längst nicht: Auch zwei Sparkassenüberfälle in Neuwied bei Bonn sowie nahe Dinslaken soll F. begangen haben. Die Polizei in Neuss bestätigte, es werde geprüft, ob der gebürtige Krefelder für den Raub auf ein Hotel in Neuss am 3. Dezember und einen Kiosk am 1. Dezember in Grevenbroich in Frage komme. Hinzu kommt der Überfall auf das Ehepaar in Osterath, wo der Mann erneut einen Polo erbeutete.

Nach Informationen der WZ lebte der 46-Jährige bis vor Kurzem in Lingen an der Ems. Wegen vorangegangener Straftaten sollte er dort festgenommen werden, ein Spezialeinsatzkommando stürmte sein Haus — doch F. war nicht da. Er soll als Monteur in der Woche unterwegs und nur am Wochenende zu Hause gewesen sein. Ob seine werktägliche Tätigkeit mehr aus Montage oder mehr aus Straftaten bestand, ist unklar.

Die Staatsanwaltschaft übt sich bei Anfragen in starker Zurückhaltung. Die Krefelder Behörde sieht sich für Fahndungen zu vorangegangenen Straftaten nicht zuständig. Sprecher Hans Dieter Menden verweist dafür nach Duisburg. Dort erklärt Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch, man sei gar nicht sicher, ob es sich bei dem in Krefeld geflüchteten Mann tatsächlich um den gesuchten Thomas F. handele. „Deshalb sagen wir auch nichts zu Straftaten, die ihm zur Last gelegt werden.“ Nur so viel: Es handele sich um Überfälle, „zum Teil in der Region“.

Aus Polizeikreisen wiederum verlautet, man ist sich sicher, dass Thomas F. in dem gestohlenen Polo saß. Die Beschreibung des Fahrers von Polizisten „passte“ exakt auf F. Dass er am Steuer sitzen dürfte, diesen Hinweis hatte die EDV geliefert. Bei der Abfrage des Kennzeichens erschien nicht nur, dass der Polo gestohlen ist, sondern auch von wem.

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