Miterleben, wie Seide hergestellt wird

Das Haus der Seidenkultur stellt bei Krefeld Pur in der Mennonitenkirche aus.

Miterleben, wie Seide hergestellt wird
Foto: Abi

Krefeld. Im „Haus der Seidenkultur“ an der Luisenstraße zeigt derzeit eine Ausstellung, was es bedeutete, wenn Seide „unterwegs“ war. Von der Rohware bis zum fertigen Produkt liefen die Warenströme entlang des Niederrheins, wo besonders in Krefeld aus Rohstoffen Fertigprodukte von hoher Qualität produziert wurden. Mennonitische Unternehmerfamilien trugen zum Aufstieg der hiesigen Seidenindustrie bei, verarbeitet wurden die Seidenfäden in Manufakturen und hausindustriell zu hochwertigen Produkten. Da ist es stimmig, dass das „Haus der Seidenkultur“ (HdS) bei Krefeld Pur an diesem Wochenende, von jeweils 13 bis 18 Uhr auf Reisen geht und in der Mennonitenkirche an der Königstraße Station macht.

Dort werden viele Exponate zu sehen sein, die von der Qualität der hergestellten Waren zeugen. Priestergewänder aus Brokat beispielsweise. Die Museumsmitarbeiter bringen auch ein Sortiment der Waren mit, die sonst an der Luisenstraße im Museumsshop verkauft werden: Schals und Krawatten, Fliegen und Einstecktücher mit historischen Mustern, Lavendelsäckchen und Westen sowie viele Kleinteile aus Seide. „Wir wollen den Krefeldern ihre kulturelle Vergangenheit näher bringen“, sagt Dieter Brenner vom Haus der Seidenkultur.

Dazu gehört die Vorführung eines Films, der einen „Stadtspaziergang auf seidenen Pfaden“ illustriert, und in dem auch Meister Ponzelar auftritt. Eine DVD wird an beiden Tagen für 15 Euro verkauft. An einer Haspel wird gezeigt, wie der Faden vom Kokon abgewickelt wird. Etwa 900 Meter sind auf einem Kokon, in den sich die Raupe eingesponnen hat. Ein kleiner Webstuhl wird in der Mennonitenkirche im Betrieb gezeigt, und eine junge Frau sitzt am Spinnrad.

Bei einer Modenschau auf der Königstraße führen Models die Seidenschals aus dem Haus der Seidenkultur vor, die sich mit moderner Mode gut kombinieren lassen. Ohne Seide wäre Krefeld nicht die Seidenstadt. Und ohne Mennoniten auch nicht. Jetzt gibt es die passenden Gelegenheit, sich daran zu erinnern.

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