Neue Tretboote fürs Bootshaus: Mit Hüls und Linn über den Weiher

Zwölf neue Tretboote für den Verleih am Stadtwaldweiher wurden jetzt getauft. Sie tragen die Namen verschiedener Stadtteile.

Neue Tretboote fürs Bootshaus: Mit Hüls und Linn über den Weiher
Foto: Betreiber

Bockum. Jahrelang hat Pächter Donkor Adjei zusammen mit der Bootshausinitiative für den Erhalt der sehr beliebten und stets gut besuchten Bootsverleih-Stelle gekämpft — jetzt gibt es zwölf neue Boote auf dem Stadtwaldweiher. Die Voraussetzungen hätten kaum besser sein können: Bei sommerlichem Wetter beobachteten die Besucher Pfingstmontag die Taufe der neuen Tretboote am Stadtwaldweiher.

Neue Tretboote fürs Bootshaus: Mit Hüls und Linn über den Weiher
Foto: Andreas Bischof

„Ursprünglich sollte das alte Bootshaus abgerissen werden. Das wäre das Ende für meinen Verleih gewesen. Da ich keine Sicherheit hatte, ob ich den Betrieb noch länger führen kann, konnte ich nie in die Boote investieren“, erklärt Adjei.

Doch die Krefelder liefen Sturm, nachdem sie von den Abrissplänen hörten. Unter der Leitung von Architekt Klaus Reymann und Gerda Schnell sowie dem Ehepaar Lippold entstand die Bootshausinitiative, die mit zunächst etwa 20 Unterstützern versuchte Spenden zu sammeln. Die Aktion kam gut an und durch verschiedene Aktionen kamen in den vergangenen Jahren 124 000 Euro zusammen, um die Restaurierung des Bootshauses zu ermöglichen (die WZ berichtete).

Karin Meincke, Bürgermeisterin

Das Bootshaus und damit verbunden auch der Traditionsreiche Verleih sind gerettet. Ein Anliegen, das vielen Krefeldern und auch Bürgermeisterin Karin Meincke sehr am Herzen lag: „Das Krefelder Bootshaus ist eine wichtige Instanz in der Freizeitplanung vieler Einwohner. In einem Gespräch mit einem über 80-Jährigen erklärte dieser mir, dass man früher zwei Möglichkeiten hatte, eine hübsche Frau zu beeindrucken. Entweder man ging mit ihr ins Kino und später in eine Milchbar — ober man ging zum Stadtwaldweiher und ruderte wie ein irrer, um zu zeigen, was für starker Kerl man ist. Solche Geschichten soll der Bootsverleih weiterhin schreiben.“

Durch die Planungssicherheit konnte der Pächter nun erstmals in seine Boote investieren. Zwölf neue Boote legte der seit 30 Jahren in Krefeld ansässige Verleiher sich zu. Dabei bedankte er sich indirekt bei allen Spendern. Die Boote tragen Namen von Krefelder Stadtteilen. So ist es demnächst möglich, mit Hüls, Linn oder Bockum über den Weiher zu schippern. Dafür bedankte sich Bürgermeisterin Meincke in ihrer Tauf-Rede, bei der die Boote traditionsgemäß mit Champagner übergossen wurden, ausdrücklich: „Wir sind froh, dass der Bootsverleih weiterhin ein Teil von Krefeld ist. Dafür möchte ich mich im Namen der Stadt nicht nur bei den Einwohnern der Stadt, sondern auch bei Herrn Adjei bedanken, der so viel Herzblut in den Verleih gesteckt hat. Er gehört genauso zu Krefeld wie die Geschichten, die rund ums Befahren des Weihers über die Jahre entstanden sind.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort