Mit dem Bus zum Play-off-Halbfinale: „Die Eisbären sind pflegeleicht“

Karsten Knipping fährt die Gäste aus Berlin mit seinem Bus. Der Xantener arbeitet im Auftrag des Ski-Klubs Bayer.

Krefeld. Irgendwann am Mittwoch zwischen 17 und 18 Uhr wird ein Bus des Ski-Klubs Bayer Uerdingen auf die Westparkstraße abbiegen, vor dem König-Palast halten und etwa 40 kräftige Männer ausspucken. Es sind keine Skifahrer des Vereins, sondern die Spieler und Funktionäre der Eisbären Berlin. Seit mehr als zehn Jahren kooperiert der Ski-Klub Bayer mit dem Berliner Eishockey-Verein, stellt den Bundeshauptstädtern bei allen NRW-Spielen seine Busse zur Verfügung. Auch wenn die Krefeld Pinguine der Gegner im Play-off-Halbfinale sein werden, wird sich daran nichts ändern.

Karsten Knipping, seit vier Jahren Busfahrer bei den Eisbären-Besuchen, kommt nicht in Gewissenskonflikte, wenn er die Berliner gegen 12 Uhr am Flughafen Düsseldorf abholt und in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen wird. „Mein Herz hängt sehr an den Eisbären“, verrät der 49-jährige Xantener, der beim Kooperationspartner des Ski-Klubs, dem Busunternehmen Verhuven in Xanten, angestellt ist.

Vom Flughafen geht es ins Swissotel in Neuss. Nach dem Mittagessen, einer kurzen Ruhepause und Kaffee geht es nach Krefeld zum ersten Play-off-Halbfinalspiel. Knipping ist für die Eisbären 24 Stunden lang da, checkt mit ins Hotel ein, setzt sich zu den Mahlzeiten mit an den Tisch und sieht sich die Spiele an. Weil er am 20. März beruflich in Berlin weilte, sah sich der Busfahrer sogar das ersten Viertelfinalspiel der Eisbären gegen Hamburg an.

„Für mich ist es ein Volltreffer, den sechsmaligen deutschen Meister fahren zu dürfen“, sagt Knipping, der in der Jugend selbst begeisterter Eishockey-Spieler war. Um die Ausrüstung der Spieler muss er sich dabei nicht kümmern — ein Betreuer des Vereins fährt Schläger, Trikots und Verpflegung im Klein-Lkw umher.

Über besondere Wünsche, die er den Berlinern schon erfüllt hat, will er nicht sprechen. Berufsgeheimnis. „Die Eisbären sind aber pflegeleicht, alle sind ausgesprochen nett“, versichert Knipping, der zu einigen langjährigen Spielern sogar ein sehr inniges Verhältnis pflegt.

Die so erfolgreiche Saison der Pinguine hat der zweifache Familienvater genau beobachtet. „Ich habe großen Respekt davor, was in dieser Saison in Krefeld passiert. Ich schätze diesen Verein, aber ich wünsche den Eisbären, dass sie ins Finale kommen“, sagt Knipping, der in dieser Woche sogar seinen Urlaub für die Berliner unterbricht. Sein Traum: Ein Endspiel gegen die Kölner Haie, dann könnte er die Eisbären wieder durch NRW kutschieren. Dagegen aber werden die Pinguine etwas einzuwenden haben.

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