Millionen-Baustelle Grotenburg: Was ist marode, was kommt neu

Beim Rundgang mit Sportamtsleiter Matthias Pasch werden die Probleme im Stadion deutlich. Rasen und Anzeigetafel sollen neu kommen. Die Ost-Tribüne bleibt geschlossen.

Krefeld. Die Mitarbeiter der Stadt sind im Dauereinsatz. Die Grotenburg ist für das Sportamt eine ganzjährige Baustelle. Immer gibt es etwas auszubessern, seit langem befindet sich das Fußball-Stadion in einem schlechten Zustand. Gesperrte Tribünen, veraltete Elektro- und Sanitäranlagen, eine seit Jahren nicht funktionierende Anzeigetafel: Die Mängelliste der altehrwürdigen Kampfbahn ist lang. Seit vergangener Woche gibt es Klarheit über die Kosten für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen.

8,7 Millionen Euro sind es gemäß einer Kalkulation der Stadt. „Um die Summen genau definieren zu können, müssen wir jetzt ins Detail gehen“, sagt Sportamtsleiter Matthias Pasch am Dienstag bei einem Rundgang durch die Grotenburg mit der WZ. Fakten seien auf der einen Seite durch die Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geschaffen worden. Diese gelten dann, wenn dem KFC der Aufstieg in die 3. Liga gelingt. „Auf der anderen Seite besteht dringender Handlungsbedarf, weil in den vergangenen Jahren zu wenig am Stadion gemacht wurde“, so Pasch. Die WZ gibt eine Übersicht, was zu tun ist.

Die Spielfläche in der Grotenburg wird immer wieder kritisiert. Aufgrund der Schattensituation im Südbereich des Stadions, fällt zu wenig Licht auf das Grün. Die Folge: Der Rasen ist gerade in den Wintermonaten in keinem guten Zustand. „Der Rasen ist noch aus dem Jahr 1999. Bei einer Sanierung würden wir nicht nur einen neuen Rasen verlegen, sondern auch ein neues Drainagesystem einbauen.“ Zusätzlich muss es laut DFB eine Rasenheizung geben, für deren Einbau der Verband aber eine Fristverlängerung von bis zu einem Jahr gewährt.

„Die Substanz der Nord- und Süd-Tribüne ist gut“, berichtet Pasch. Umbauten wird es trotzdem geben. Das Stadion teilt sich derzeit in zwei Sektoren (Süd/West und Nord) auf. Zukünftig müssen es aber vier sein. Deshalb soll der S-Block auf der West-Tribüne zusammen mit den Blöcken A und B als Steh- und Sitzplatzbereich für Gästefans dienen (Kapazität: 1500 Zuschauer). Angrenzend wird es zum R-Block (2500 Zuschauer) eine Pufferzone geben. Beide Bereiche werden durch Zäune gesichert. Auf der Nord-Tribüne wird es auf Höhe der Mittellinie ebenfalls einen Pufferblock (C) geben, damit in den Bereichen D und E zukünftig auch Heimfans sitzen können. Für alle vier Sektoren muss es eigenständige Versorgungsbereiche (Verkauf, Sanitäranlagen, Fluchtwege) geben.

Nicht saniert wird die Ost-Tribüne. „Das haben wir mit dem KFC abgestimmt. Die Arbeiten an den Wellenbrechern würden die Kosten weiter in die Höhe treiben.“

Die Anzeigetafel ist seit Jahren defekt. Sie soll demontiert und an gleicher Stelle durch ein neues Modell ersetzt werden, auf dem beispielsweise auch Werbefilme laufen können.

Die Anzeigetafel auf der Ost-Tribüne soll demontiert und durch ein neues Modell ersetzt werden.

Die gesamte Lichttechnik ist so veraltet, dass sie ausgetauscht werden muss. Das betrifft auch die Fluchtlichtanlagen. „Die dort verbauten Metalldampflampen sind nicht mehr zu bekommen.“

Auch im Bereich der elektrischen Anlagen ist der Sanierungsbedarf groß. Sämtliche Leitungen und der Großteil der Steuerungstechnik müssen ausgetauscht werden. Die Fluchtlichtanlagen muss für die 3. Liga eine Beleuchtungsstärke von 800 Lux (Mittelwert) vorweisen.

Die elektrischen Anlagen im Stadion sind veraltet.

Für den Betrieb in der 3. Liga müssen oberhalb des Block M zusätzliche Räume für Medien, Ordnungs-, Sicherheits- und Rettungsdienst geschaffen werden. Im Stadion wird eine Mixed Zone verlangt, in denen Interviews mit Spielern und Offiziellen geführt werden können.

„Auch die Sanitäranlagen sind veraltet und müssen erneuert werden“, sagt Pasch.

Laut Pasch muss das Stadion in der 3. Liga über Kameras zur Videoüberwachung verfügen.

Infos dazu finden Sie auch in unserer kleinen Multimedia-Story. Klicken Sie sich durch:

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