Das Urteil für den 28-jährigen Haupttäter aus Krefeld wegen Betrugs und Urkundenfälschung lautet ein Jahr und zehn Monate Haft auf Bewährung, die auf drei Jahre ausgesetzt ist. Außerdem muss er in Raten zu monatlich 100 Euro den Schaden von bis zu 10 000 Euro an seinen ehemaligen Chef, den Inhaber einer Telefonagentur, zurückzahlen, den er mit fingierten Mobilfunkverträgen betrogen hatte. Dabei hatte er sich widerrechtlich eine Vielzahl von Handys angeeignet. In 36 Fällen benutzte er Daten fremder oder nicht existierender Personen sowie gefälschte oder gestohlene Ausweispapiere.

Acht der Straftaten hatte der Hauptangeklagte mit einem 31-jährigen Krefelder gemeinsam verübt, der flüchtig ist und den das Gericht per Haftbefehl suchen lässt.

Ein weiterer 31-jähriger Mittäter hatte sich als Hehler schuldig gemacht, als er eines der Mobiltelefone für 400 Euro verkaufte. Dafür erhielt er eine Geldstrafe von 1800 Euro. Da der vorbestrafte Täter noch eine Bewährungsstrafe ausstehen hat, wäre auch eine Freiheitsstrafe möglich gewesen.

Ein Grund für die Milde ist, dass sich der Täter seinem kriminellen Umfeld in Krefeld durch einen Umzug mit seiner Familie nach Berlin entzogen hat. Krefeld sei so klein, dass man der kriminellen Szene kaum entgehen könne, so der reuige Sünder. Außerdem konnte er eine Fachweiterbildung als Schweißer und eine Anstellung vorweisen.

Auch dem Hauptbeschuldigten, der gerade zum Marktleiter eines Discounters befördert wurde, billigte das Gericht zu, „ehrliches Geld“ verdienen zu wollen - jedoch nicht ohne die Warnung, dass ihm im Wiederholungsfall Haft drohe. wop