Natur Mehr Platz für Amphibien an den Niepkuhlen

Im Naturschutzgebiet wurde wild wucherndes Schilf entfernt. Die Pflanzen behinderten die Tiere beim Laichen.

Natur: Mehr Platz für Amphibien an den Niepkuhlen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Noch liegt das Gewässer am Kullpfad brach. Das Schilf ist an der einen Seite der Böschung wieder eingegraben. Es liegt viel Erde und Lehm herum. Ganz anders wird das in wenigen Monaten aussehen, wenn das Schilf wieder überall nachgewachsen ist und sich zahlreiche Tiere wieder dort niedergelassen haben. 1998 wurde das Artenschutzgewässer mit 800 Quadratmeter Gesamtfläche angelegt.

Das Problem: Nach 20 Jahren war das Gewässer stark gealtert: „Bei kleineren Gewässern geht das schneller“, erläutert Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen. Viel Laub und Nährstoff haben sich angesetzt, und es war an der Zeit, das Gewässer zu vertiefen und zu erweitern, um es als Vermehrungsgewässer für Amphibien beibehalten zu können: „Das Schilf hatte sich sehr weit ausgebreitet“, erklärt Thies das Problem.

Bei der Erweiterung wurde deshalb darauf geachtet, dass das Gewässer eine Tiefe von zwei Metern hat: „Das Schilf wächst nur bis zu einer Tiefe von 80 Zentimeter und kann sich jetzt deshalb nicht mehr im gesamten Gewässer ausbreiten“, so Thies. Insgesamt misst das neue Wasserareal im Naturschutzgebiet Niepkuhlen nun eine Fläche von 2800 Quadratmetern. Am Untergrund des Gewässers befände sich noch Sand und Kies vom wilden Rhein, gibt Theo Malschützky (Fachbereich Grünflächen) einen Einblick in die Vergangenheit der Gegend. Aber auch die Fläche rund um das Gewässer weist viele Besonderheiten auf: „Hier blühen zum Beispiel Herbstkrokusse. Das ist sehr selten und macht das Gebiet besonders“, so Malschützky mit Blick auf die lila schimmernde Pflanze. „Unser Ziel ist es, das Gewässer zu erhalten und weiter sichtbar zu machen“, erklärt er.

Insgesamt kostete der Ausbau des Artenschutzgewässers 46 000 Euro: „80 Prozent kamen vom Land und der EU, und 20 Prozent hat die Stadt bezahlt“, so Thies. Ziel war es auch, kostengünstig zu bauen. Deshalb wurden beispielsweise 300 Kubikmeter Ton aus dem See auf Lager gelegt. „Diesen Ton verwenden wir dann für das Artenschutzgebiet, das am Greiffenhorstpark entstehen soll“, erklärt Thies. Das ausgegrabene Schilf, wurde mittlerweile wieder eingepflanzt: „Wenn das Schilf wieder da ist, wird es wieder wuchern“, erläutert Malschützky. Das kann es dann auch ruhig tun, allerdings ohne in Zukunft die Tiere beim Laichen zu stören.

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