Mehr Häuser versteigert

Eigentümer konnten Objekte nicht weiter finanzieren. Die Zahl ist im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen.

Krefeld. "Über amerikanischen Entwicklungen auf unserem Grundstücksmarkt braucht sich in Krefeld niemand Sorgen zu machen." Das hat Gerd Schwechheimer, städtischer Chefgutachter, hat bei der Vorlage der Bodenrichtwertkarte 2009 gesagt. Mit dieser Karte werden die durchschnittlichen Preise von unbebauten Grundstücken in Krefeld aufgrund der Auswertung von notariellen Kaufverträgen festgestellt.

Die Umsätze sind im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent zurückgegangen, das allgemeine Preisniveau ist aber stabil geblieben.

In Fischeln sind Grundstücke zum Teil für 200 Euro zu haben, mindestens hundert Euro teurer ist es in Traar. Die "Filetstücke" unter den Grundstücken liegen nach wie vor südlich des Stadtwaldes an der Wilhelmshofallee, wo für einen Quadratmeter bis zu 470 Euro auf den Tisch geblättert wurden.

Der Wilhelmshofallee folgt das "Musikerviertel" mit rund 400 Euro. Günstige Quadratmeterpreise findet man mit 150 und 135 Euro in Orbroich und am Hülser Berg. Allerdings liegen dort die Grundstückgrößen bei 800 und 2500 Quadratmetern. Erschwinglicher ist Grund und Boden in Tackheide. Dort zahlt man für einen Quadratmeter 180 Euro bei einer Größe ab 400 Quadratmetern. Am Dießem kann man eigenen Boden zwischen 190 und 235 Euro erwerben.

Auffällig hingegen, so die Gutachter vom städtischen Vermessungs- und Katasteramt, sei der Anstieg der Zwangsversteigerungen von Wohneigentum von fast 20 Prozent. 2007 wurden 122 solche Fälle mit einem Wert von zehn Millionen Euro registriert, 2008 lag diese Zahl schon bei 149 mit einem Wert von zwölf Millionen Euro.

"Das liegt sicherlich auch in der krisenhaften Wirtschaftsentwicklung des letzten Jahres", sagt Gerd Schwechheimer. 60 Prozent der Versteigerungen seien Eigentumswohnungen. Der Grundstücksmarkt des Jahres 2008 weist insgesamt ein Volumen von 414 Millionen Euro auf. Dieser Wert entspricht ungefähr dem städtischen Vermögen an sämtlichen Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie unbebauten Flächen in städtischem Eigentum.

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