Mehr Engagement für die Krefelder Jugend

Der bekannte Kriminologe Christian Pfeiffer hat die Bürgerstiftung, Politik und Lehrer ermutigt, sich mehr einzusetzen.

Krefeld. Einen spürbaren Motivationsschub hat der bekannte Kriminologe Professor Christian Pfeiffer der Krefelder Bürgerstiftung bei einem Vortrag in der Mediothek gegeben. Der Experte, der über Jugendkriminalität und Medienkonsum forscht, hat feste Vorstellungen, wie eine Reihe von Problemen in der Schülerwelt gelöst werden können: Bewegung und Musik sind Stärkungsfaktoren, Kinder sollten Angebote haben, die interessanter als der Bildschirm sind, Lehrer sollten nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Emotionstrainer sein. Die Ganztagsschule soll zur Regel werden und Musikpatenschaften können Kinder mit Instrumenten versorgen.

Die Mitglieder der Krefelder Bürgerstiftungs um den Vorsitzenden Markus Prehn interessierten sich auch für die Tipps, die Pfeiffer ihnen gab. Er hat vor zwölf Jahren in Hannover die erste deutsche Bürgerstiftung gegründet. Sie ist heute nicht nur mehrfache Millionärin, sondern auch Vorbild für die Bürgerstiftung in Krefeld.

Pfeiffers Hauptthema war aber die Förderung der Jugendlichen. "Mädchen und junge Frauen haben inzwischen die jungen Männer auf fast allen Ebenen überholt." Ein Grund: zu hoher Medienkonsum. Es sei inzwischen eindeutig bewiesen, dass die überzogene Macht des Bildschirms die jungen Seelen verändere, belegte Pfeiffer: "Killerspiele sind Leistungskiller." Alle Pisa-Verlierer-Gruppen, so Pfeiffer, zeichnen sich durch frühen und ausgiebigen Medienkonsum aus. Das gelte auch zu einem großen Teil für Ausländer und Einwanderer.

Das flammende Plädoyer für mehr Engagement für Schüler hörten im Publikum viele Krefelder Pädagogen und in der Jugendarbeit Tätige. Der allgemeinen Orientierungslosigkeit wieder Wertvorstellungen entgegen zu setzen, hatte Oberbürgermeister Gregor Kathstede, der die Bürgerstiftung kurz nach seiner Wahl ins Leben gerufen hatte, als ein Ziel angegeben. Bildung sei mehr als ein Instrument zur Stärkung des Bruttosozialprodukts.

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