Meerbusch will mit Krefeld über Gewerbegebiet an der A44 verhandeln

Es soll zu Verhandlungen für ein gemeinsames Gewerbegebiet der Städte Krefeld und Meerbusch kommen. Einige Politiker sehen das eher negativ.

Meerbusch will mit Krefeld über Gewerbegebiet an der A44 verhandeln
Foto: A. Bischof

Meerbusch/Krefeld. Für Verhandlungen für ein gemeinsames Gewerbegebiet der Städte Krefeld und Meerbusch hat sich am Mittwochabend die Mehrheit im Meerbuscher Stadtrat ausgesprochen. Die Pläne für das interkommunale Gewerbegebiet auf beiden Seiten der A 44 waren ins Stocken geraten.

Nach Gesprächen zwischen Rats- und Verwaltungsspitzen beider Städte hatten die Meerbuscher CDU- und SPD-Fraktion per Antrag für die aktuelle Stadtratssitzung eine Entscheidung pro Gewerbegebiet befürwortet — allerdings in abgespeckter Version. In geheimer Abstimmung gab es 30 Stimmen für, 18 Stimmen gegen die Aufnahme der Vertragsgespräche.

Auf Meerbuscher Seite sollen nach der Abstimmung nun maximal 30 Hektar auf dem Gebiet der Nachbarkommune entstehen. Ursprünglich waren per Ratsbeschluss vor zwei Jahren 70 Hektar vorgesehen — in Krefeld 50. Das Meinungsbild war in den vergangenen Monaten in Krefeld deutlich klarer gewesen als in der Nachbarstadt, wo der Rat schon 2016 mit nur einer Stimme Mehrheit für das Projekt gestimmt hatte. „Alles andere als ein gemeinsames Gewerbegebiet wäre ein Rückschritt“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Werner Damblon in der Ratssitzung am Mittwoch. Allerdings gebe es eben „einige Argumente dafür, auf eine Größe von 30 Hektar zu gehen“. Seine Fraktion plädiere für die Verhandlungen mit den Krefelder Verwaltungsvertretern, so Damblon, „um in einem Jahr einen fertigen Vertrag unterschreiben zu können“.

In die gleiche Richtung ging der Antrag der SPD. „Sehr viele Vorteile“, sah die SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes in dem gemeinsamen Fortgang. „Gerade, wenn man das Gefühl hat, dass die Nachbarstadt einen nicht ernst nimmt, sind Verträge enorm wichtig“, spielte sie auf die Sorge von Ratsvertretern an, dass die Stadt Krefeld mit Meerbusch nicht auf Augenhöhe agieren werde. Nach den Gesprächen mit den Krefelder Vertretern aus Politik und Verwaltung sei sie „zwischenzeitlich der festen Überzeugung, dass Krefeld mit uns auf gleicher Augenhöhe agieren würde“ und man die verkehrlichen Voraussetzungen besser hinbekäme.

Jürgen Peters (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte hingegen für seine Fraktion, dass man „keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Krefeld“ für möglich halte. Er verwies auf die Erschließung des Krefelder Rheinhafens über Meerbuscher Gebiet. Deshalb solle die geplante Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets aufgegeben und ohne Krefeld zunächst 15 Hektar Gewerbefläche geschaffen werden. Auch die FDP lehnte das Projekt ab und konnte „keinerlei Vorteile in dieser Kooperation sehen“.

Den größeren Vorteil habe bei dieser Angelegenheit die Stadt Krefeld, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Rettig und sprach sich für eine eigene 15-Hektar-Lösung aus.

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