Masterplan? Elf Konzepte reichen aus

Stefani Mälzer: Die vorhandenen Papiere durcharbeiten und eine Gestaltungssatzung erlassen.

Der Masterplan ist überflüssig, Zeichen von Hilflosigkeit und sorgt im schlimmsten Fall dafür, dass die Ideen aus dem Stadtumbau West auf der Strecke bleiben. Stefani Mälzer, Fraktionsvorsitzende der Grünen, hat eine klare Meinung zum Thema Masterplan.

"Die ganze Debatte um Speer, Steuerungsgruppe, Einzelhandel und so weiter drückt nur die Hilflosigkeit der Stadtspitze aus. Die Stadtverwaltung hat keine Vorstellung, wie die Stadt einmal aussehen soll."

Für Mälzer gibt es nur einen Weg: "Die vorhandenen Papiere vornehmen und dann entscheiden, was wir wollen." Es gebe mindestens elf Konzepte, in denen alle Fragen beantwortet werden. "Das ist unsere Grundlage. Damit erübrigt sich weiteres Geldausgeben und Zeitverschwenden."

Die Grünen-Chefin sieht an ganz anderen Stellen Handlungsbedarf. Hinter vorgehaltener Hand seien alle davon überzeugt, dass das Seidenweberhaus ein Fass ohne Boden sei, aber offen wolle es keiner aussprechen. "Für uns ist der Abriss kein Tabu. Wenn wir an dieser Stelle keinen Einzelhandel wollen, müssen wir eben einen Investor finden, der bereit ist, einen Saal oder ein Hotel ohne Geschäfte zu bauen."

Zudem müsse die Kommunikation mit dem Einzelhandel verbessert werden - die Rivalität des Hansa-Centrums gegenüber der geplanten Bebauung am Südausgang des Bahnhofs spreche eine klare Sprache. Da müsse ein Vermittler her, der sich auch gleich um ein Leerstandskonzept kümmern könne. Dazu gehöre auch die Bedarfsermittlung für Büro- und Praxenräume. "Alle Investoren von Ostwall-Passage über Stadtbad bis Bahnhofssüdseite sprechen über Büroräume. Die Frage ist doch, brauchen wir das wirklich, oder produzieren wir neuen Leerstand?"

Mälzer bemängelt, dass nach wie vor eine Gestaltungssatzung fehlt und dass die Stadt sich nicht um Fördermittel kümmert. Begründet werde auch das mit fehlendem Personal in der Verwaltung. Man soll ein Entwicklungsbüro einsetzen, das sich um dieses Thema kümmert und zum Beispiel der Stadt mögliche Fördermittel für das Programm Stadtumbau West sichert. "Wenn solche Dinge am Personal scheitern, wäre die Aufstockung des Mitarbeiterstabs eine sinnvollere Investition als ein Masterplan", sagt Stefani Mälzer.

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