Maria Hilf hat eine neue Urologie-Chefin

Dr. Susanne Krege löst Dr. Martin Westenfelder ab. Dass der bei Helios angeheuert hat, sorgt für Unmut.

Krefeld. Sie kennt die Klinik schon wie ihre Westentasche. Zwei Jahre hat Dr. Susanne Krege (46) in der Leitung der Urologischen Klinik des Krankenhauses "Maria Hilf" parallel zum bisherigen Chef Professor Dr. Martin Westenfelder gearbeitet. Jetzt ist sie die Klinikdirektorin. Westenfelder wurde mit 65 Jahren verabschiedet.

Maria Hilf war vor 75 Jahren die erste Klinik am Niederrhein, die eine Urologie einrichtete. So kommt die Hälfte der Patienten von außerhalb Krefelds. Krege will die Tradition fortsetzen, gleichzeitig neue Schwerpunkte setzen, zum Beispiel bei der endoskopischen Beseitigung von Nieren- und Harnleitersteinen, der Behandlung von Inkontinenz sowie plastisch-rekonstruktiven Operationen.

Bei einem Symposium für niedergelassene Ärzte will sie am 27. Mai Möglichkeiten der Kinderurologie darstellen, vom Bettnässen über den Hodenhochstand und der Phimose bis zu operativen Maßnahmen bei ambivalent ausgebildeten Geschlechtsorganen.

Die Urologie an der Oberdießemer Straße hat 45 Betten und wird - neben der Chefin - von drei Oberärzten und fünf Assistenzärzten betreut. "Sie ist eine Team-Spielerin," hat der Ärztliche Direktor Dr. Hans-Jürgen von Giesen schon festgestellt.

Die aus Westfalen stammende Ärztin hat in Aachen studiert, ihre Dissertation über den Hodentumor geschrieben und sich in Essen bei Professor Herbert Rübben, ihrem "Doktorvater", spezialisiert. Sie wurde 1995 Oberärztin. Seit längerem fliegt Krege einmal im Jahr nach Bethlehem in Palästina, um eine Woche lang vor allem Kinder zu operieren. Sie möchte gerne eine Partnerschaft zu ihrem Kollegen dort aufbauen.

Rund die Hälfte der Patienten an der Urologie von "Maria Hilf" sind Kinder. Ob die Neue das halten kann, hängt auch von ihrem Vorgänger ab: Westenfelder hat nämlich als Kinder-Urologe am Helios-Klinikum angeheuert und Patientenkontakte mitgenommen. Die "Maria-Hilf"-Leitungs-Crew ist darüber "not amused". Geschäftsführer Michael Wilke: "Einen körperlich wie geistig zermürbenden Job wie Klinikarbeit würden wir einem Arzt im Rentenalter nicht zumuten." Der Ärztliche Direktor sagt es noch deutlicher: "Wir schauen in die Zukunft."

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