Licht und Kameras für Parkhaus

Bislang fehlten Nutzern der Tiefgarage am Rathaus die Orientierung und das Sicherheitsgefühl. Die Stadt will das ändern.

Licht und Kameras für Parkhaus
Foto: Andreas Bischof

Mitte. Die Parkhauseinfahrt der Tiefgarage am Rathaus ist wenig einladend. Ein Name an der Hausfront fehlt. Im Inneren fehlen eindeutig erkennbare Leitsysteme für Autofahrer und Fußgänger. Das Sicherheitsgefühl der Besucher ist gering. Das soll sich nach Willen der Verwaltung ändern. Im Rahmen der vor kurzem vorgestellten Neuausrichtung des kommunalen Sicherheitsmanagements, kurz „Handeln und Helfen“ genannt, hat die Verwaltung erste Vorschläge für die Neugestaltung der Tiefgarage am Rathaus nun vorgestellt. Dazu zählt auch eine Videoüberwachung und ein privater Sicherheitsdienst.

Licht und Kameras für Parkhaus
Foto: Y. Brandt

In einem ersten Schritt ist die Beleuchtung inzwischen auf LED umgestellt worden. Im nächsten Schritt sollen die Ein- und Ausgänge sicherer werden. In jedem Treppenhaus sind im zweiten Untergeschoss die Freiräume unterhalb der Treppen abgemauert worden. Dort kann sich nun niemand mehr hinkauern oder verstecken.

Die Parkfläche unter dem Rathaus ist mit einer Gesamtfläche von 24 610 Quadratmetern und 686 Stellplätzen die größte. Zum Vergleich: Das Parkhaus unter dem Theaterplatz ist um ein Drittel kleiner. Die Treppenhäuser und Zugänge beider Garagen werden von Drogenabhängigen als Aufenthaltsort, zum Dealen wie auch zum Konsumieren von harten Drogen genutzt. „Drei bis vier mal in der Stunde müssen die Kollegen Junkies aus den Treppenhäusern verscheuchen“, erzählt Peter Gathen, der seit vielen Jahren Pächter der städtischen Tiefgaragen ist.

Künftig sollen die Ein- und Ausgänge einladend und gut beleuchtet sein und mit allen notwendigen Informationen wie Name, Parkhausbezeichnung, Treppe, Aufzug und Wegeführung ausgestattet sein. Die elf Zugänge sollen erhalten bleiben. Doch nur mittels Lesegerät für Parkhaus-Nutzer zu betreten sein. „Ziel ist eine vollständige Videoüberwachung in allen Etagen“. Mit diesen Worten zitiert die Rheinische Post Baudezernent Martin Linne nach dem letzten Bauausschuss, in dem der erste Vorentwurf für die Gestaltung vorgestellt worden ist.

Die Verwaltung hat die Qualitätskriterien an ein modernes Parkhaus analysiert und die Merkmale unter den Überschriften Ein- und Ausfahrt, Parkebenen, Stellplätze und Ein- und Ausgänge zusammengefasst. Dazu zählt die amerikanische Markierung der Stellplätze mit breiten Einsteigemarkierungen zwischen den Parkplätzen ebenso wie identitätsstiftende Merkmale. Bislang sind die Parkhauszugänge ohne Beschriftung und durch ihre bauliche Unterschiedlichkeit nicht als Zugang zu ein- und demselben Parkhaus erkennbar.

Als wiedererkennbares und verbindendes Element für die Eingänge schlägt die Verwaltung ein Fotolochblechverkleidung ähnlich der Lochblechkarten der traditionellen Krefelder Paramentenweberei vor. Ausgewählt worden ist hierfür das Gondelmotiv. Das goldfarbene Fotolochblech sei von außen deutlich wahrnehmbar und von innen durchscheinend und luftdurchlässig. Nachts könnte es hinterleuchtet werden.

Wie eine solche moderne Fassade in Natura aussieht, davon können sich beispielsweise Besucher der schweizerischen Stadt Zürich überzeugen. Das neue Parkhaus Opéra auf dem vor vier Jahren umgestalteten Sechseläutenplatz (siehe Foto) ist mit Lochblechfassadenteilen versehen.

Mit der Neuausrichtung des kommunalen Sicherheitsmanagements möchte die Stadt das Sicherheitsgefühl in Krefeld stärken, dafür sorgen, dass der öffentliche Raum sauberer und gepflegter wird und Verstöße gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit konsequenter ahnden. Trotz einer positiven Gesamtentwicklung in Krefeld durch Investitionen in Schulen, Straßen und Radwege, einer Schwarzen Haushalts-Null nach 25 Jahren, der Aufwertung der Innenstadt und dem kulturellen Reichtum, hält die Diskussion über Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit in der Innenstadt an.

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