Theater-Kuratorium: In der Ruhe liegt die Zukunft

Konzept für das Theater akzeptiert – Grosse unterschreibt.

Krefeld. Ein Abend der Symbole soll es werden. Nach all den ermüdenden Debatten soll an diesem Abend im Rathaus Abtei in Mönchengladbach endlich der Neubeginn folgen für das "Theater mit Zukunft", wie Gladbachs Kulturdezernent Christoph Fischer sagt. Der designierte Intendant Michael Grosse spricht vom "Solidarpakt". Und Hans-Peter Kreuzberg (CDU), einer der Architekten des hart erarbeiteten Kompromisses, fleht beinahe, "jetzt die Pflöcke einzurammen".

Das Drama soll zu Ende gehen und seine Auflösung in einem Elf-Punkte-Papier finden. Es kostet die klammen Kommunen Überwindung, weil sie dem Theater jährlich 900 000 Euro mehr geben als bisher. Und es tut dem Theater weh, weil es die Sparvorschläge des Actori-Gutachtens umsetzen muss, mitsamt Stellenstreichungen. Auch ein Haustarif mit Gehaltseinbußen wird ausdrücklich als Möglichkeit erwähnt (die WZ berichtete).

Es gibt viel Zustimmung für das Konzept, und alle Punkte passieren die Abstimmung: Die Umwandlung des Theaters in eine gemeinnützige GmbH wird geprüft, die Übertragung der spielfertigen Häuser eingeleitet. Actori soll Michael Grosse eigenverantwortlich umsetzen. "Wir müssen Ruhe in das Theater bringen", betont Hans-Peter Kreuzberg.

Zwei Sorgen bleiben: Die so strenge Kommunalaufsicht muss zustimmen. Und die Räte müssen das tun. Gladbach scheint sich einig zu sein, in Krefeld wackelt die Mehrheit: FDP, SPD und Grüne hegen Zweifel an dem Konzept. Sie trauen den Zahlen nicht über den Weg. "Die beruhen auf der heilen Welt vor der Finanzkrise", sagt Klaus Kokol (SPD). "Der Plan ist nicht tragfähig."

Die neue Ära, die dennoch beginnt, wird symbolisch besiegelt. Michael Grosse unterzeichnet seinen Vertrag, die tief stehende Sonne scheint durch das Fenster. Der neue Intendant hat Planungssicherheit, doch das härteste Stück Weg liegt noch vor ihm.

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