Kultur Städte sichern Theater-Zukunft bis 2025

Krefeld und Mönchengladbach satteln um jeweils 1,93 Millionen Euro jährlich auf. Die „Ehe“ überzeugt.

Kultur: Städte sichern Theater-Zukunft bis 2025
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Innig und voller Vertrauen — so lässt sich die Theater-Ehe zwischen Krefeld und Mönchengladbach beschreiben. Das war nicht immer so, mehrmals stand das Theater in der Vergangenheit schon vor dem Aus. Doch mit Start des Konzepts „Theater mit Zukunft“, das 2010 ins Leben gerufen wurde, hat sich vieles geändert — zum Guten. In einer Ehe müssten die Partner eben Kompromisse eingehen, davon ist Generalintendant Michael Grosse überzeugt.

Man zanke, man zicke und am Ende liebe man sich wieder, da waren sich alle Beteiligten der Theater-GmbH um Oberbürgermeister Frank Meyer und und seinen Mönchengladbacher Amtskollegen Hans Wilhelm Reiners einig.

Überhaupt scheinen sich alle beim Thema Theater einig zu sein. Das liegt laut Meyer unter anderem an dem festen Willen der Städte (die die Gesellschafter des Theaters sind), dass Krefeld und Mönchengladbach ein Drei-Sparten-Theater brauchen. Um so ein Haus finanzieren zu können, braucht man Geld. In vielen Beziehungen ein Streitpunkt. Bislang ist in Phase zwei des Konzepts bis zum Jahr 2020 alles gesichert. Doch ab 2020 ist eine Zuschusserhöhung notwendig, die das Theater in seiner jetzigen Form aufrecht erhalten soll.

Nach einer Berechnung des Theaters, die der Stadt als Geldgeber vorgelegt wurde, werden jährlich jeweils 1,93 Millionen Euro benötigt. „Das hört sich im ersten Moment nach viel Geld an“, räumt Michael Grosse ein. „Doch davon kaufen wir uns ja kein neues Auto oder erweitern die Sparten. Wir versuchen mit diesem Geld den Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Und da nach Tarif bezahlt wird, braucht es einen finanziellen Puffer, falls sich etwas ändern sollte. Auch über den Nachwuchs denkt Grosse nach. So plant er das Theater ab 2020 wieder als Ausbildungsbetrieb zu nutzen. „Wir benötigen in verschiedenen Bereichen Nachwuchs. Schließlich werden wir ja nicht jünger“, sagt er.

Deshalb freut er sich über den einstimmigen Beschluss des Aufsichtsrats des Theaters, der sich gestern mit dem Zuschuss befasst hat. Allerdings fehlt noch der Beschluss der beiden Stadträte. Die Summe wäre dann bis zum Jahr 2025 festgeschrieben. Erst ab 2026 würde neukalkuliert — und vielleicht auch ein wenig gezankt. Aber innig und mit viel Vertrauen.

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