Popper, Punker, Yuppies: 80er-Revue wird Kult-Show

Es geht mitnichten um Karneval, wenn die Zuschauer des Theaters hintenlinks in schräge Klamotten schlüpfen. Es ist Zeit für eine Reise in ihre Vergangenheit: die 80er Jahre.

Popper, Punker, Yuppies: 80er-Revue wird Kult-Show
Foto: Theater hintenlinks

Krefeld. Neon-, Tigermuster-, Plüsch-Outfits und viel Glitter, Glitzer, Flitter, so sieht es im Fundus des Theaters hintenlinks aus, seit die Produktion „Popper, Punker, Yuppies“ hier läuft. Aber nicht nur dort. Denn auch das Publikum der Show mit dem Untertitel „Ein musikalisches Space-Shuttle in die 1980er-Jahre“ schlüpft mit immer größerer Begeisterung in all die Hosen, Shirts und Jacken, die es irgendwann mit spitzen Fingern eingemottet hatte und vor lauter romantischer Gefühle nie in die Kleidersammlung packte.

Peter Gutowski, Theater hintenlinks, animiert auch zum Mitsingen

Theater-Betreiber und Regisseur Peter Gutowski will dazu auch noch gerne alle Zuschauer ermutigen, die sich „bisher nicht getraut haben sollten — hier kann jeder den Mut haben mitzugehen“. Auch Mitsingen sei ausdrücklich gewünscht. Dazu mussten die Darsteller und Betreiber allerdings auch niemanden animieren. Das passiert von ganz alleine.

Ob „Dirty Dancing“ oder „Ein bisschen Frieden“, mal verträumt, mal ironisch: „Die Leute machen sogar ihre Mobiltelefone wieder an, bei denen ich darum gebeten hatte, sie auszustellen“, sagt Gutowski begeistert. Nur um schnell mal in Ermangelung eines Feuerzeuges mit der Handy-Taschenlampe zu leuchten, während sie lauthals Melodien von Madonna, Nena, Rio Reiser, Kool and the Gang oder Cyndi Lauper schmettern. Selbst bei der instrumentalen Version von „We are the World“ in einer Umzugspause seien die Gäste textsicher.

Von der Vorstandssekretärin über den Bankkaufmann bis zum Galeristen, dem sentimentalen Sog der 80er-Jahre kann sich offenbar niemand entziehen. Viele Zuschauer sind Mitte 50, „aber manche bringen auch ihre Kinder mit“, so Gutowski.

„Wir sind von dem Erfolg des Stücks selbst überrascht worden“, erzählt er. Alle bisherigen Vorstellungen bis Silvester waren ausverkauft. „Die Silvestervorstellung hätten wir sogar dreimal ausverkaufen können.“ Nun sind weitere zehn Vorstellungen für Januar, Februar und März im Programm.

Die Klammer um all die unvergesslichen Melodien, Texte und geschichtlichen Ereignisse, bildet die Ankunft dreier Außerirdischer vom „Planet of the Eighties“ (Planet der 80er) auf der Erde. Sie suchen jemanden, der sie in ihrer Heimat am besten in Sachen 80er beraten kann. In ihrem Space-Shuttle ist nämlich nur Platz für einen weiteren Mitreisenden. Und die Theater-Besucher können versuchen, diesen Platz zu ergattern. Immer wieder gibt es kleine Quiz-Blöcke. Bei den Rätselfragen können die Zuschauer ihr Geschichts-, Musik- oder Filmwissen beweisen.

Die nächsten Vorstellungen von „Popper, Punker, Yuppies sind Freitag, Samstag, am 30. und 31. Januar, jeweils ab 19.30 Uhr.

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