Party Neues Partykonzept in der Kulturfabrik: Der Einklang von Fotos und Musik

Philip Lethen entwickelt ein künstlerisches Partykonzept, zu dem die Kulturfabrik für kommenden Samstag einlädt.

Party: Neues Partykonzept in der Kulturfabrik: Der Einklang von Fotos und Musik
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Man geht zur House-Party oder zur 90er-Jahre-Disco. Auch Ü 30-, Ü 40-Partys und so weiter sind im Angebot für Menschen, die sich rhythmisch zu tanzbarer Musik bewegen wollen. Die Kulturfabrik bietet am Samstag, den 29. April, tatsächlich einmal ein ganz neues Format an. Der bekannte Krefelder Fotograf Philip Lethen hat es sich ausgedacht. Kunst trifft hier auf Dancefloor. Sound And Vision Party nennt Lethen den Abend, bei dem Musik, Licht, Atmosphäre und Fotografien der Musiker, deren Musik man hört, zu einem Komplettpaket verschmelzen.

Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Philip Lethen. Er spielt Gitarre und Bass. Des Wahnsinns fette Beute hieß die Schülercombo, mit der der 46-Jährige schon Ende der 1980er-Jahre auftrat. Mit der Band Aunt Worm legte Lethen in den 1990ern zwei Platten vor. Darauf folgte Jansen, die Band von Krefelds Szene-Guru Markus Maria Jansen. Hier war Lethen am Kontrabass zu hören. Mehrere CDs dokumentieren diese Zusammenarbeit. Inzwischen bereitet Lethen mit der Indie-Rock-Band Construction Set eine neue Veröffentlichung vor.

Früh spielte die Musik auch in Lethens Berufsleben als Fotograf eine Rolle. Seit 1990 fotografierte er für das Niederrhein-Szene-Magazin Westzeit Musiker. Die Qualität seiner Fotos sprach sich herum. Bilder von Lethen fand man in Zeitschriften wie Visions, Intro, Spex oder Wire. Auch für das Magazin Focus hat Lethen schon gearbeitet.

„Ich habe Hunderte von Bands fotografiert“, sagt Lethen. An eigenem Material fehlt es ihm also nicht, um das Bild-Programm für seine erste Sound And Vision Party zusammenzustellen. Eher hat er die Qual der Wahl.

Auf drei große Leinwände, die an der Rampe der Bühne im großen Saal der Kufa stehen, werden seine Fotos mit Beamern projiziert. Dazu hört man die Musik der Band, die gerade zu sehen ist. Mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau werden die Fotos teilweise noch verfremdet. Außerdem kommt dadurch zusätzliche Bewegung ins Spiel, das Lethen in die Bilder hineinzoomen kann. Dafür hat er seine Fotos in einer hohen Auflösung digitalisiert. Parallel fährt Lethen vom Mischpult aus eine Lichtshow in den Grundfarben.

Musikalisch erwartet die Besucher ein breites Spektrum. Es lohnt sich, hier eine kleine Liste der Bands und Einzelkünstler aufzuführen, die Lethen in über 20 Jahren fotografierte: Depeche Mode, The Cure, Placebo, Moloko, Yello, Travis, Tom Waits, Soul Coughing, Suzanne Vega, PJ Harvey, Muse, Nine Inch Nails, Terence Trent D’Arby, Björk, Red Hot Chili Peppers, Massive Attack, Afghan Whigs und so weiter und so fort. Diese Liste ließe sich lange fortsetzen.

Die Aufnahmen entstanden bei Konzerten oder Interviews. Manche Fotos sind auch exklusiv an einem ausgewählten Set von Lethen im Auftrag der Künstler oder ihrer Label produziert worden. Nicht wenige Fotos von Lethen landeten auf Plattencovern oder fanden Verbreitung als Pressefotos.

„Ich sehe den Abend als eine besondere Form der Ausstellung“, sagt Lethen. „Ich werde dem einzelnen Bild in der Show auch Zeit geben.“ Man kann am Samstag in der Kufa also einfach die Bilder auf sich wirken lassen, dann wieder tanzen, dann wieder zuschauen. Eine Ausstellung mutiert hier zum Event, zum optisch-akustischen Gesamtkunstwerk.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort